Riesch

[156] Riesch, ein der Evangelischen Confession folgendes, ursprünglich aus der Schweiz stammendes, jetzt im Königreich Sachsen begütertes Geschlecht, welches 1766 die freiherrliche u. 1793 die reichsgräfliche Würde erhielt. 1) Graf Isaak Wolfgang, geb. 1749, war kursächsischer Geheimer Rath, stiftete 1800 das Familienfideicommiß u. Majorat bestehend aus den Gütern Neschwitz, Holscha, Milkwitz, Übigau, Neudorf u. Zescha, u. st. 1800. Er schr. : Observations faites pendant un voyage en Italie, Dresd. 1781; Lettres sur un voyage faite dans quelques provinces de l'Angleterre, ebd. 1787; Considérations sur les différens principes des beaux-arts, ebd. 1792; Gedanken eines lausitzer Patrioten, ebd. 1803; Bemerkungen über die oberlausitzer Landwirthschaft, ebd. 1805. 2) Graf Johann Sigismund, Bruder des Vorigen, geb. 1750, war kaiserlicher General der Cavallerie, nachher Commandirender in Böhmen u. st. 1821. 3) Graf Franz Joseph Sigismund, geb. 1794 in Dresden, lebte als preußischer Kammerherr in Wien u. st. 1833; erschr.: Blüthenkränze der Phantasie, Berl. 1818; Germanicus (Trauerspiel), ebd. 1818; Bühnenspiele, Wien 1820–1824, 4 Bde.; arbeitete auch unter dem Namen: Franz Seewald in verschiedene Zeitschriften. Jetziger Chef ist: 4) Graf Theodor, Sohn des Vorigen, geb. 1819, verzichtete 1841 auf den Besitz der Majoratslehngüter u. überließ dieselben seinem Stiefoheim, dem Grafen Johann, geb. 21. Febr. 1815; dieser ist Mitglied der Ersten Ständekammer in Sachsen u., wie Graf Theodor, unvermählt, mit ihm stirbt das Geschlecht im Mannesstamm aus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 156.
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