Saône

[882] Saône (spr. Sohn), 1) der Arar der Alten, später Saucona, dann Saona genannt, Fluß in Frankreich; entspringt bei Viomenil südlich von Mirecourt, im Departement Vogesen, auf den sogenannten Sichelbergen, einem Zweig der Vogesen, nimmt im Departement Ober-Saône (wo sie bei Gray schiffbar wird) den Coney, Amance, Antenne, Deujon, Saolon, Vingenne; im Departement Cote d'Or, den Oignon, Tille (mit der Signon), Ouche, den Kanal von Burgund; im Departement S.-Loire den Muzain, Doubs, den Kanal du Centre, die Grone, die Seille; im Departement Ain die Ressousse, Veyle; im Departement Rhône die Brevanne auf u. fällt hier nach einem 59 Meilen langen Lauf (wovon 37 Meilen schiffbar sind) bei Lyon mit der Rhône zusammen. Von Chalons aus wird die S. mit Dampfschiffen befahren; sie steht durch den Kanal du Centre (in Chalons abgehend) mit der Loire u. durch den Kanal von Burgund u. den Rhône-Rheinkanal (beide bei St. Jean de Lône abgehend) mit der Seine u. dem Rhein in Verbindung. Nach ihr sind benannt 2) (Ober-S., Haute-S.), Departement im östlichen Frankreich; früher zu Franche-Comte gehörig, grenzt an die Departements Obermarne, Vogesen, Jura, Doubs, Oberrhein u. Côte d'Or, 97,45 QM., gebirgig (durch mehre Zweige der Vogesen), hat viel steinigen unfruchtbaren Boden, bewässert durch die S., Oignon, Drugeon, Amance, Lanterne u.m.a.; Producte: Eisen, Marmor, Steinkohlen, Holz, Wein, Obst, Getreide u. die gewöhnlichen Waldthiere; auch gibt es einige Mineralquellen; Hauptbeschäftigung ist Ackerbau (mit hinreichendem Getreidegewinn), etwas Viehzucht, Wein- u. Obstbau, so wie Bergbau u. Industrie in Eisen, Glas u. Leinwand u. etwas Handel; Eintheilung in die drei Arrondissements: Vesoul, Gray u. Lure mit 28 Cantonen u. 583 Gemeinden u. (1856) 312,400 meist katholischen Ew.; Hauptstadt: Vesoul; das Departement gehört zur siebenten Militärdivision u. zum dritten Militärobercommando (Nancy); 3) S. u. Loire, Departement in Frankreich, gebildet aus Theilen von Burgund, als: Autunais, Charolais, Chalonnais u. Maconnais; grenzt an die Departements Nièvre, Côte d'Or, Jura, Ain, Loire, Rhône, Allier, 156 QM.; bergig u. hügelig (Gebirge von Charolais), zum Theil steinig, zum Theil sehr fruchtbar; bewässert von der S., Loire, Doubs, Arroux, Seille[882] u.a., so wie von einigen kleinen Seen; Producte: Getreide, Hülsenfrüchte, Wein, Holz, Eisen, Steinkohlen, edle Steine, Wild; man treibt Ackerbau (zum Bedarf), Viehzucht, Bergbau, Weinbau (zum Theil gute Gewächse), etwas Industrie (Bereitung von Eisenwaaren, Glas, Wollenwaaren) etc. u. etwas Handel. Die Eisenbahn von Dijon nach Lyon u. der Kanal du Centre durchschneiden das Departement. Eintheilung in die fünf Arrondissements: Chalons, Charolles, Macon, Autun, Louhans, mit 48 Cantonen, 585 Gemeinden u. (1856) 575,018 katholischen Ew.; Hauptstadt: Macon; das Departement gehört zur achten Militärdivision u. zum vierten Militärobercommando (Lyon).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 882-883.
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