Schimmelpenninck

[191] Schimmelpenninck, Rütger Jan, geb. 1751 in Deventer; studirte in Leyden die Rechte u. prakticirte dann in Amsterdam als Advocat. Nach der Eroberung Hollands durch die Franzosen unter Pichegru wurde er für die batavische Nationalversammlung gewählt, 1798 Gesandter in Paris u. 1802 in London, u. suchte 1803, obwohl vergebens, beim Ausbruch des Krieges zwischen England u. Frankreich die Neutralität Hollands zu behaupten. Nach Paris zurückgekehrt, gewann er Bonapartes Vertrauen u. wurde bei der neuorganisirten Verfassung Hollands 1805 Präsident des Staatsbewinds (Groß- od. Rathspensionär), s. Niederlande (Gesch.) S. 912. Aber als Napoleon 1806 seinen Bruder Louis zum König von Holland erhob, zog sich S. auf seine Güter zurück, bis ihn Napoleon bei der gänzlichen Vereinigung Hollands mit Frankreich zum Senator ernannte, welche Würde er 1814, nach Napoleons Sturze, aufgab u. seitdem von den öffentlichen Geschäften zurückgezogen lebte; er wurde Mitglied der Ersten Kammer des Königreichs der Niederlande u. st. 15. Febr. 1825 in Amsterdam.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 191.
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