1. Fex, Fex! merkste wat, de Paschtôr den (der) stechelt. (Meurs.)
2. Ha, ha, merkst wat? Dat hêt ham, lat din Näs davon. – Diermissen, 261.
Mahnt zur Vorsicht.
3. Man merkt's schon von weitem, dass der Winter kalt ist. – Simrock, 11665; Körte, 6864.
4. Markst nich müh'? Rotten sünd noch 'n bêt grôter. (Pommern.)
5. Merk's, Marx, drei Batzen ist ein Ort.
Lat.: Ter tria sunt septem, bissex tantummodo sex sunt, sunt ter quinque decem, sunt semel octo. (Chaos, 189.)
6. Merkste wieder a Scheunel, sagte jener Bauer zum Gewitter? (Schles.)
Zu jemand, der uns Verlust zugefügt hat, und von dem wir glauben, dass er die Absicht zeigt, einen neuen zuzufügen. Jenem Bauer hatte der Blitz die Scheune angezündet; als er sie wieder aufgebaut, sagte er die obigen Worte, da wieder ein Gewitter am Himmel stand.
*7. A merkt a Broaten. (Schles.)
*8. Das merck dir zum Latein. – Mathesy, 383b.
*9. Das merkt a Pfard und hot 'n klên'n Kupp.
*10. Das merkt ein Kind.
Lat.: Et puero perspicuum. – Hoc et puero notum.
*11. E märkt, wat de Birre (Birnen) goalden. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 255.
*12. Er het g'merkt, wo de Brönz uselauft. – Sutermeister, 80.
*13. Er merkt das Latein. – Frischbier2, 2623; Henneberger, 481.
Er merkt Unrath, die Sache erscheint ihm verdächtig.
*14. Er merkt, dass ein Schinken im Fasse faul ist.
*15. Er merkt den Butzen. (Rottenburg.)
*16. Er merkt, was die Glocke geschlagen hat. – Braun, I, 850.
*17. Er merkt, wo der faule Hund begraben liegt. – Eiselein, 329.
Hund steht hier für Schatz, weil man glaubte, dass der Höllenhund die in der Erde verborgenen Schätze hüte. (Vgl. Grimm, Myth., 543.) Lemnius (Monachopornomachia) sucht dies Sprichwort, natürlich mit aller poetischen Freiheit, aus einer sträflichen Handlung Luther's zu erklären.
*18. Er merkt, wo der Wind herweht. – Eiselein, 643; Braun, I, 5159.
[636] *19. Hei merkede 't, bû vill de Uhre is. (Waldeck.) – Curtze, 359; für Elsass und Pfalz: Klein, II, 204.
Er merkt wie viel Uhr es ist.
*20. Merks, Rap im Sack. – Nas, 356b.
*21. Merkst Mües? – Frischbier2, 2624.
Wenn man einer Sache auf der Spur ist.
22. Das merke gut, wenn du trinkst, vertrink' nicht frohen Muth. – Wenzig, 83,
23. Das merke ich, erwiderte der Gast, indem er den Gänsbraten beroch, als der Wirth sagte, er lobe sich selbst.
24. Jeder merkt wol, auf welcher Seite sein Brot am besten geschmiert ist.
Holl.: Elk speurt, aan welke zijde zijn brood best geboterd zal worden. (Harrebomée, II, 502a.)
25. Merk alle Dinge fleissig an!
Bei Tunnicius (933): Merk alle dink vlytich an! (A fronte et tergo res contemplare frequenter.)
*26. Er merckt wol, wie man ihm lausen muss. – Simplic., I, 149.
*27. Merken, dass der Mist stinkt. – Ruppius, Geschichten, S. 59.
*28. Merken, was die Kreide gilt. – Schaltjahr.
*29. Merken, wieviel Gäul' im Stall stehen. – Horn, Spinnstube, 1851, S. 137.
*30. Merken, wo der Gaul steht. – Auerbach, Neues Leben, I, 223.
*31. Merken, wo der Zaum hängt. – Auerbach, Neues Leben, I, 223.
*32. Merks tibi! – Hermes, I, 645.
*33. Mirk d'ars in Kopf und schreib d'ars ins Aug'. (Niederösterr.)
Merke dir es im Kopfe und schreibe es dir ins Auge. Wird gesagt, wenn sich jemand etwas ganz besonders einprägen soll.
*34. Wohl merken, wo die Katze den Schwanz hat. – Gotthelf, Käserei, 217.
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