Nenndorf (Geographie)

[395] Nenndorf (Geographie). In einem lieblichen Thale, inmitten einer anmuthigen Gegend, liegt zwischen den Dörfern Groß- und Klein-Endorf, der durch besondere Vorsorge der hessischen Landgrafen mit Bade- und Logirhäusern, so wie mit einem vom Kurfürst Wilhelm I. erbauten Schlosse und andern nützlichen Anlagen ausgestattete Badeort obigen Namens. Die drei vorzüglichsten Quellen entspringen nahe bei der kleinen Stadt Rodenberg, geben ein wie losgebranntes Schießpulver riechendes, Salze, Erden-, Schwefel- und Eisentheile enthaltendes Wasser, dessen Wirksamkeit gegen Gicht, Hautkrankheiten und Engbrüstigkeit anerkannt ist. Der Badeschlamm wird bei dauernden Rheumatismen höchst wohlthätig. Getrunken wird das Wasser wenig. Für alle Bequemlichkeiten ist gesorgt, fast jeden Abend Schauspiel und Musik. Modeartikel und Bedürfnisse sind zu haben, die Tanzlust kann befriedigt werden, Vergnügungen anderer Art bietet die reiche Natur, der reizende Park mit Ruheplätzen und zweckmäßigen Spielen zur angemessenen Bewegung. Hannover ist ein nicht zu sehr entferntes Ziel der Badegäste, ebenso das Bad Limmer, Hameln, Rinteln und Schaumburg. Beim Rodenberger Brunnen sind noch 6 Soolbäder angelegt, und stündlich fährt ein Wagen dahin ab.

D.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 395.
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