Die Tafel , plur. die -n, Diminut. das Täfelchen, Oberd. Täfellein. 1. Im weitesten Verstande, ein jeder gemeiniglich viereckiger ebener Körper, welcher ungleich länger und breiter, als dick ist; am häufigsten nur in solchen Fällen, wo ein solcher Körper keine andere ...
Das Tafel-Servīeß , des -es, plur. die -e, ein Collectivum, dasjenige Geräth an Schüsseln, Tellern u.s.f. welches zur Besetzung einer gedeckten Tafel nöthig ist. Die letzte Hälfte ist das Französ. Service.
Das Tafelbier , des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e. 1. Eine anständige Benennung des Coventes, oder dünnen Bieres, welches man ehedem gern über der Tafel oder während der Mahlzeit zu trinken pflegte. 2. An den Höfen, dasjenige ...
Die Tafelbirn , plur. die -en. 1. Eine allgemeine Benennung aller schmackhaften Birnen, welche man noch auf die Tafel zum Nachtische aufzusetzen pflegt; zum Unterschiede von den wirthschaftlichen Birnen, welche gekocht, oder gebacken werden. 2. Eine besondere Art dieser schmackhaften Birnen ...
Der Tafeldêcker , des -s, plur. ut nom. sing. an den Höfen, und in vornehmen großen Haushaltungen, ein Bedienter, dessen Amt es ist, die Tafel zu decken, und das leinene Tischgeräth in seiner Aufsicht zu haben.
Die Tafelgêlder , sing. inusit. Gelder oder Geldsummen, welche einem vornehmen Herren zur Bestreitung seiner Tafel, und in weiterer Bedeutung, zur Führung seines Hofstaates angewiesen und bestimmt sind.
Das Tafelgemāch , des -es, plur. die -gemǟcher, das Gemach oder Zimmer, worin ein vornehmer Herr gewöhnlich Tafel hält, oder speiset.
Das Tafelglas , des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -gläser, Glas in Tafeln, d.i. glatten viereckten Flächen.
Der Tafelgrund , des -es, plur. die -gründe, bey Zeichnungen und Gemählden, diejenige Linie, welche man unten längs der Tafel annimmt; die Grundlinie.
Das Tafelgut , des -es, plur. die -güter. 1. Güter, welche dem Landesherren zur Bestreitung der Tafel und des ganzen Hofstaates von dem Lande ausgesetzt sind; Franz. Domaines, Kammergüter, Krongüter, wenn der Landesherr ein König ist. 2. In dem Salzwerke zu ...
Der Tafelkranz , des -es, plur. die -kränze, ein zierlicher Kranz oder Ring, die Schüsseln auf der Tafel darauf zu stellen; der Schüsselring.
Das Tafellehen , des -s, plur. ut nom. sing. in einigen Gegenden, ein Lehengut, dessen Einkünfte zur Unterhaltung der Tafel und des Hofstaates eines Landesherren bestimmt sind. Siehe Tafelgut.
Das Tafellicht , des -es, plur. die -er, große und bessere Lichter, so wie sie nicht nur auf den Tafeln, sondern auch in den Zimmern gebrannt werden; zum Unterschiede von den Nacht- und Küchenlichtern.
Das Tafelmêssing , des -es, plur. inusit. auf den Messinghütten, eine Art Messing in stärkern Platten oder Tafeln zum Unterschiede von dem Rollmessinge, Stückmessinge und der Mengepresse.
Tafeln , verb. regul. 1. Neutr. mit haben, Tafel halten, d.i. speisen, doch nur im gemeinen Leben und im Scherze. Lange tafeln, nach Art der großen Herren lange bey der Tafel sitzen. 2. Act. bey den Färbern, die übrige Brühe ...
Täfeln , verb. regul. act. mit Tafeln, d.i. zwey oder drey zusammen geleimten Bretern zierlich bekleiden. Einen Fußboden täfeln, welches, wenn es ganz einfach mit an einander gefügten Bretern geschiehet, dielen und ausdielen genannt wird. Die Wände eines Zimmers täfeln ...
Der Tafelriß , des -es, plur. die -e, bey großen und feyerlichen Tafeln oder Mahlzeiten, ein Riß, wie die Speisen auf die Tafel gesetzet werden müssen.
Der Tafelschiefer , des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing. eine Art Schiefers, welche zu Rechentafeln und Rechentischen verarbeitet wird; zum Unterschiede von dem Dachschiefer.
Der Tafelschneider , des -s, plur. ut nom. sing. bey den Schneidern, ein Gesell, welcher nach Absterben eines Meisters dessen Stelle in der Werkstätte vertritt; weil er an dessen Statt Kleider auf der Tafel zuschneidet. Bey den Schustern wird er der ...
Die Tafelseide , plur. car. in den Seiden-Fabriken, eine Art der Organsin-Seide, welche aus 4 bis 5 Fäden bestehet.
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