Factum : Geschehnis, Tatsache (s. d.).
Fähigkeit (»facultas«), s. Vermögen , Kraft , Disposition , Anlage.
Fallacien : Trugschlüsse (s. d.).
Fälle, richtige und falsche , s. Methode .
Falsch ist jedes Urteil , das: 1) einem als wahr anerkannten Urteil widerspricht, 2) etwas aussagt, was a. den Denk- oder Anschauungsgesetzen ( Axiomen ), b. der methodisch verarbeiteten Erfahrung (direct oder indirect) widerspricht. Vgl. Wahrheit , Irrtum .
Farbenblindheit (Daltonismus): 1) totale , besteht darin, daß jeder Lichtreiz farblos, als reine Helligkeit empfunden wird, 2) partielle (»Dichromasie«), besteht in der Unempfindlichkeit für bestimmte Farben (Rot-, Grün-, Violettblindheit). Vgl. WUNDT, Gr. d. Psychol. 5 , S. 88 f., KÜLPE, Gr ...
Fatalismus : Lehre von der unbedingten Herrschaft des Schicksals (s. d.), des Fatums , von der absoluten Vorherbestimmung ( Prädestination , (s. d.)) alles Geschehens , derart, daß es gleichgültig ist, wie man handelt, da ein bestimmter Effect auf jeden Fall – infolge des Willens Gottes ...
Fatum : Schicksal (s. d.).
Faule Vernunft argos logos ignava, pigra ratio) die fatalistische Meinung , daß das Handeln des Menschen keinen Einfluß auf sein Schicksal habe, weil alles vorherbestimmt sei (vgl. CICERO, De fato 12, 28). KANT versteht unter der »faulen Vernunft « »jeden Grundsatz, welcher ...
Fechnersches Gesetz s. Webersches Gesetz .
Feeling bedeutet in der englischen Psychologie bald ein zwischen Empfindung und Gefühl schwankendes, bald ein Empfindung und Gefühl (sensation and emotion) einschließendes Bewußtseinselement (» Gefühl « im allgemeinen Sinne , (s. d.)), bald ein Gefühl selbst. (Vgl. A. BAIN, Sens. and Int ...
Fehler s. Methode .
Fehlschluß s. Paralogismen, Sophismen.
Feinheit der Empfindlichkeit und der Unterschiedsempfindlichkeit steht im reciproken Verhältnis zur »mittleren Variation « (m V) der Aussagen über Reize und Reizdifferenzen (KÜLPE, Gr. d. Psychol. S. 52).
Felapton ist der zweite Modus der dritten Schlußfigur (s. d.): Obersatz allgemein verneinend (e), Untersatz besonders bejahend (i), Folgerung besonders verneinend (o).
Feld der Aufmerksamkeit , s. Aufmerksamkeit , Blickfeld.
Ferio ist der vierte Modus der ersten Schlußfigur (s. d.): Obersatz allgemein verneinend (e), Untersatz besonders bejahend (i), Folgerung besonders verneinend (o).
Ferison ist der sechste Modus der dritten Schlußfigur (s. d.): Obersatz allgemein verneinend (e), Untersatz besonders bejahend (i), Folgerung besonders verneinend (o).
Ferment nennt J. B. VAN HELMONT die »causa excitans«, welche die in der Materie schlummernden Anlagen entwickelt.
Fernwirkung , psychische , s. Telepathie .
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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