M ist 1) das Zeichen für den Mittelbegriff (6. d.) eines Schlusses; 2) das Zeichen für die »Metathesis praemissorum« (s. d.) bei der logischen Conversion (s. d.). »M vult transponi« (vgl. PRANTL, G. d. L. II, 274 ff., III, 48 ...
Macht ist Gewalt über etwas, Kraft , Vermögen (s. d.), Einfluß, Beherrschung. Das Selbstgefühl (s. d.) ist im wesentlichen Machtgefühl (vgl. HÖFFDING, Psychol. 2 , S. 337). – HOBBES versteht unter Macht (»power«) die geistig-körperlichen Kräfte , Vermögen (Hum. Nat. II, 4 ...
Mäeutik ( maieutikê , Hebammenkunst) nennt SOKRATES (der Sohn einer Hebamme) sein Verfahren, durch Fragen , durch »Prüfung« ( exetasis ) richtige Begriffe im Gespräche mit andern zu entwickeln, aus der bloßen Anlage zur Wirklichkeit zu erheben (vgl. PLATO, Theaet. 210 B).
Magie : vgl. J. B. VON PORTA, Magiae naturalis sive de miraculis rerum naturalium libri IV, 1561.
Magie (von den medischen »Magiern«) heißt die vermeintliche Kunst , die geheimnisvollen Kräfte der Natur sowie Geister, Dämonen etc. zu beherrschen und zu verwenden (»schwarze«, »weiße« Magie). An eine Magie glauben AGRIPPA (De occ. philos. I, 1), PICO, MARSILIUS FICINUS ...
Magnetismus , tierischer , B. Hypnotismus .
Maior (sc. terminus) s. Terminus , Schluß . Vgl. a maiori.
Makrobiotik : Kunst des langen Lebens , Diätetik. Vgl. HUFELAND, Makrobiot. 1796.
Makrokosmos s. Mikrokosmos .
Malthusische Gesetz s. Evolution .
Manichaeismus ist die von dem Perser MANI ( Manês , Manes) begründete religionsphilosophische (dualistische) Lehre von dem Kampfe zweier Principien: des Lichtes (des Guten) und der Finsternis (des Bösen ). »Duo Principia confitemur, sed unum ex; his Deum vocamus, alterum hylen« (bei AUGUSTINUS ...
Manie ( mania ) ist ein durch Exaltation , Bewegungsdrang, Ideenflucht charakterisierter krankhafter Seelenzustand. Manien sind mit Zwangsvorstellungen (s. d.) verbundene Triebe ( Pyromanie , Erotomanie u. dgl.).
Manifestation : Sichtbarmachung, Offenbarung , Kundgebung, Erscheinung ( Gottes in der Natur , im menschlichen Geiste ; der » Dinge an sich« in den Phänomenen; des Charakters in den Handlungen ; der Seele im Leibe ).
Mannigfaltigkeit ist die Einheit , der Inbegriff einer Reihe von Objecten . Der Raum (s. d.) ist eine »Mannigfaltigkeit«. Nach OSTWALD ist Mannigfaltigkeit »die Gesamtheit irgend welcher geordneter oder miteinander in Beziehung gebrachter Dinge « (Vorles. üb. Naturphilos. 2 , S. 79). Es gibt ...
Marxismus : die von K. MARX aufgestellte »materialistische« (s. d.) Geschichtsphilosophie u. Wirtschaftstheorie.
Maß ist jede bestimmte Größe , durch die eine andere gemessen wird; die Zahl des Enthaltenseins des Maßes in der zu messenden Größe (die Maßzahl) wird durch das Messen bestimmt. – Nach HEGEL ist das Maß (abstract) »das qualitative Quantum, zunächst als ...
Maßformel s. Webersches Gesetz .
Mäßigkeit (Maßhalten) s. Tugend (ARISTOTELES u. a.). Vgl. Besonnenheit .
Masse s. Kraft .
Material bedeutet das Gegenteil von formal (s. d.), also inhaltlich, sachlich. stofflich (z.B. materiale Principien, (s. d.)). Materiale Wahrheit s. Wahrheit . Vgl. Materiell .
Buchempfehlung
Während seine Prosa längst eigenständig ist, findet C.F. Meyers lyrisches Werk erst mit dieser späten Ausgabe zu seinem eigentümlichen Stil, der den deutschen Symbolismus einleitet.
200 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro