E : l) logisches Zeichen für das allgemein verneinende Urteil (»negat e, sed universaliter«); 2) Zeichen für die » Empfindlichkeit « (s. d.)
E-Werte nennt R. AVENARIUS »jeden der Beschreibung zugänglichen Wert , sofern er als Inhalt einer Aussage eines anderen menschlichen Individuums angenommen wird« (Krit. d. r. Erf. I, 15). Die E-Werte zerfallen in » Elemente « (s. d.) und » Charaktere « (s. d ...
Ebenmerklich heißt eine Empfindung oder ein Empfindungsunterschied, die das Minimum von Intensität besitzen, welches zu ihrer Bewußtheit nötig ist.
Ebjoniten : eine christliche Secte.
Eduction (eductio) heißt bei den Scholastikern das Hervorgehen der » Formen « (s. d.) aus der Potentialität des Stoffes , in welchem sie der Anlage nach vorhanden sind; diese »eductio« erfolgt vermittelst eines Wirklichen , Actuellen . »Eductio formae de potentia materiae« (SUAREZ, Met. disp ...
Effect s. Wirkung .
Effort voulu : gewollte, spontane, active Kraftanstrengung in der Bewegung des Ich, bei M. DE BIRAN Quelle des Causalitätsbegriffs (s. d.), des Kraft - und Objectsbewußtseins (s. d.).
Egoismus (praktischer) : Ichtum, Selbstsucht , Eigennutz, bedeutet 1) im weiteren Sinne : die Betonung des eigenen Ich und dessen Interessen , jene Handlungs - und Gesinnungsweise, die auf das Wohl und Wehe des eigenen Ich abzielt, die in Motiven der Selbstförderung gegründet ist; 2 ...
Egoismus (theoretischer) s. Solipsismus .
Egoistische (idiopathische) Gefühle s. Egoismus .
Eidola ( eidôla ): »Bilderchen«, die, nach DEMOKRIT und EPIKUR, sich von den Dingen ablösen, zu den Sinnesorganen gelangen und die Wahrnehmung (s. d.) ermöglichen.
Eidolologie : Lehre von den Eidola , den Erscheinungen im Bewußtsein , ist nach HERBART ein Teil der Metaphysik (Metaph. I, 71).
Eidos : Gestalt , Form ((s. d.) und Idee ).
Eigenschaft ist eine dem Dinge eigene Art zu sein, eine Seinsweise des Dinges ; dieses ist die Einheit , der »Träger« seiner Eigenschaften. Im Begriffe der Eigenschaft liegt erstens die (empirische) Zugehörigkeit zu einem Dinge , das Enthaltensein eines Etwas in einem Complex ...
Eigenwertsgefühle unterscheidet LIPPS innerhalb der »Persönlichkeitswertsgefühle« (Eth. Grundfr. S. 29).
Einbildung , Einbildungskraft , Einbildungsvorstellung s. Phantasie .
Einbildungskraft , transcendentale oder reine, productive unterscheidet KANT von der reproductiven Einbildungskraft (s. Phantasie ). Erstere ist eine der, »subjectiven Erkenntnisquellen« (Krit. d. r. Vern. S. 126) die aller Association der Vorstellung schon zugrunde liegt (l.c. S. 127). Sie ist »eine ...
Eindeutigkeit : feste Bestimmtheit eines Geschehens . J. PETZOLDT will an die Stelle des Causalprincips das » Gesetz der Eindeutigkeit« setzen, welches es ermöglicht, »für irgend einen Vorgang Bestimmugsmittel zu finden, durch die er allein festgelegt wird« (Vierteljahrsschr. f. w. Phil. Bd. 19 ...
Eindruck s. Impression .
Eine, das , s. Einheit .
Buchempfehlung
Vor dem Hintergrund einer romantisch idyllischen Fabel zeichnet der Autor individuell realistische Figuren, die einerseits Bestandteil jahrhundertealter Tradition und andererseits feinfühlige Persönlichkeiten sind. Die 1857 erschienene Bauernerzählung um die schöne Synnöve und den hitzköpfigen Thorbjörn machte Bjørnson praktisch mit Erscheinen weltberühmt.
70 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro