Von dem Mißbrauch der Satire. (Vorbericht zur ersten Ausgabe von 1751.) Einige Ursachen haben mich veranlaßt, diejenigen satirischen Schriften in zwei Teile zusammenzufassen, welche ich seit einigen Jahren in verschiedenen periodischen Blättern einzeln drucken lassen. Die Gefälligkeit meiner Freunde gab ...
Von den Prozessionsraupen Oft fürchten wir, wo nichts zu fürchten ist, ein andermal sind wir leichtsinnig nahe bei der Gefahr. In unsern Eichwäldern hält sich eine Art von graufarbigen haarigen Raupen auf, die sich in sehr großer Anzahl zusammenhalten, und ...
Von den Schlangen 1 Noch immer glauben Leute, daß die giftigen Schlangen mit der Zunge stechen. Allein es ist schon lange außer Zweifel gesetzt, daß sie an der obern Kinnlade zwei Giftzähne haben, die sie in eine Scheide zurückziehen und ...
Von der Freundschaft Ich habe dir in der vorigen Lektion Feindschaft erklärt, und wie man dazu gelangen könne, und wann ein ehrlicher Kerl sie nicht scheuen müsse. Heute von der Freundschaft. Von der spricht nun einer: sie sei überall; der ...
Von meinem Freund Virgilius Er hat, außer manchen andern Gaben, auch sonderlich eine gute Gabe die Gedankenstriche à propos anzubringen; und'n Gedankenstrich am rechten Orte hat sein Verdienst. So sagt er z.E. Speluncam devenere eandem – 's soll Dichter ...
Von Projekten und Projektmachern Ein gewisser Kirk, ein Schottländer, hat das Perpetuum mobile erfunden, wenigstens meint er's. Er ist der erste nicht, der dies Wunderding findet, und wird auch der letzte nicht sein; nicht als ob der letzte ...
Von Schwedenborg, » nach Anleitung einer zu seinem Andenken von dem Bergrat und Ritter Sandel in einer Versammlung der Königl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften zu Stockholm abgelesenen Rede. « Herr Schwedenborg ist vielen Lesern nur aus seinen letzten Lebensjahren und aus seinen ...
Von Unterweisung der Jugend. (Belustigungen des Verstandes und Witzes. Oktober 1742). Ich habe unsern gestrigen Unterredungen weiter nachgedacht, mein werter Hermann. Wir bemühten uns, ausfindig zu machen, warum es so schwer sei, eine gründliche Gelehrsamkeit zu erlangen, und woher es ...
Vor dem Gesetz Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt ...
Vor dem Konkurse Die Mutter sitzt mit ihren beiden Töchtern im Concert-Garten. Es ist kühl. Manchesmal rauschen die Platanen, brausen gleichsam auf. Um den Springbrunnen stehen lila Schwertlilien, wiegen sich wie Pendel. Die Töchter haben kurze Frühlings-Mäntel an ...
Vor-Frühling Der Himmel war weissblau und in Frühlings-Dunst gebadet. Die Kuppeln von Kupferplatten schimmerten lila. Der Fries mit den griechischen nackten Göttern hob sich von goldenem Grunde ab und war wie ein schönes Dreieck auf blauer Schiefertafel. Die ...
Vorbericht. – – Es ist vielen unter unsern Deutschen sehr gewöhnlich, daß ihr Witz langsam und spät erwacht. Erwacht er aber einmal, so sind sie bis zum Ekel witzig. Der Beifall, den einige anakreontische Oden verdienten, machte das halbe Land anakreontisch. Man ...
Vorfrühling Ich erwachte gegen Morgen im Badener Hotelzimmer. Der laue Sturm klapperte mit den dürren Winterschoten der Bäume. Einige der Schoten flogen ins Zimmer, surrten über den Parkettboden. Die Türe zum Nebenzimmer stand offen. Man hörte das Mädchen aber nicht ...
Vorfrühling Es riecht bereits nach Veilchen – – – aber sie sind noch gar nicht da!
Vorlesung an die Herren Subskribenten Man hat schon in ganz uralten Zeiten Vorlesungen gehalten und zwar in arabischer und chaldäischer Sprache; ich darf aber glauben, daß vielleicht einige von meinen H.H. Subskribenten kein Arabisch und Chaldäisch verstehen, und gesetzt ...
Vorrede des Übersetzers. 1782 Das Buch: Des Erreurs et de la Vérité ist ein sonderlich Buch, und die Gelehrten wissen nicht recht was sie davon halten sollen, denn man versteht es nicht, und man soll doch eigentlich verstehen was man ...
Vorrede zu der Übersetzung von Fénelons Werken religiosen Inhalts Der Mensch ist für eine freie Existenz gemacht, und sein innerstes Wesen sehnet sich nach dem Vollkommnen, Ewigen und Unendlichen, als seinem Ursprung und Ziel. Er ist hier aber an das ...
Vorrede zum 2. Band der Übersetzung von Fénelons Werken religiösen Inhalts Die Vorrede vor dem ersten Band dieser Übersetzung gilt auch bei diesem zweiten, und muß auch hier verstanden werden. Das Leben des Erzbischofs ist von vielen Schriftstellern beschrieben worden ...
Vorrede zum 3. Band etc. Den Anfang des dritten Bandes von Fénelons Werken religiösen Inhalts , machen noch einige von den Briefen, dann er denen, die sich, in ihren Zweifeln und Kümmernissen auf ihrem Wege zur Bekehrung und Besserung, an ihn ...
Vorstadtzimmer Sie hatte das bequeme Elternhaus verlassen, um frei zu sein. Dort hatte sie ein Zimmerchen gehabt, das auf den Fluß hinausging. Am Gartenufer lag ihre Segeljacht »Wohin?!« Sie hatte in Wien, Florianigasse 10, ein Zimmerchen gemietet für 40 Kronen ...
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Von einem Felsgipfel im Teutoburger Wald im Jahre 9 n.Chr. beobachten Barden die entscheidende Schlacht, in der Arminius der Cheruskerfürst das römische Heer vernichtet. Klopstock schrieb dieses - für ihn bezeichnende - vaterländische Weihespiel in den Jahren 1766 und 1767 in Kopenhagen, wo ihm der dänische König eine Pension gewährt hatte.
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