Walküre Sie sass da, auf dem rothen kleinen Sammet- Sitze, in der Oper, in einem ganz schlichten aber schweren seidenen schwarzen Kleide, welches ohne Falten und Büge gleichsam in zwei Abtheilungen fiel, als ob darunter sich nichts befände als zwei ...
Wandsbeck, Eine Art von Romanze, von Asmus pro tempore Bote daselbst Mit einer Zuschrift an den Kaiser von Japan Sire , Sie werden verzeihen, daß ich Ihnen eine Schrift zueigne, die Ew. Mt. auf keine Art und Weise interessieren kann. Ich ...
Warum sie dieses Dichters Werke so sehr liebt Peter Altenberg gewidmet Von – – – »Du, wir werden Dir Deine Seele aus dem Leibe reissen müssen, Kind. Denn das ist einmal nichts für dieses Leben, verstehst Du?! Und ein anderes steht uns nicht ...
Was ich wohl mag Ich mag wohl Begraben mit ansehn, wenn so ein rotgeweintes Auge noch einmal in die Gruft hinabblickt, oder einer sich so kurz umwendet, und so bleich und starr sieht und nicht zum Weinen kommen kann. 's ...
Was in einer großen Stadt draufgeht Eine große Stadt hat einen großen Magen, und braucht im Winter einen großen Ofen. In Wien aber sind in einem Jahr vom 1. November 1806 bis dahin 1807 geschlachtet und verspeist worden: 66 795 ...
Was ist ein Gedicht?! Ein Gedicht ist eine Sache, die in dem Leser eine ähnliche Stimmung erzeugen soll, wie der sie gehabt hat, der es geschrieben hat – – –. Gedicht: » Der Vorfrühling «. Morgentemperatur am Hochschneeberg plus ein Grad. Der Schnee fällt als ...
Was ist Wahrheit? Ende August 1914. »Was sagen Sie zum ›Simplicissimus‹?« fragte ich wütend Frank Wedekind und zeigte ihm die neue Nummer, die von der ersten bis zur letzten Seite nichts als die tollsten Kriegshetzereien und die übelsten Schmähungen ...
Wie der Zundelfrieder eines Tages aus dem Zuchthaus entwich, und glücklich über die Grenzen kam Eines Tages, als der Frieder den Weg aus dem Zuchthaus allein gefunden hatte, und dachte: »Ich will so früh den Zuchtmeister nicht wecken«, und als ...
Wie der Zundelfrieder und sein Bruder dem roten Dieter abermal einen Streich spielen Als der Zundelheiner und der Zundelfrieder wieder aus dem Turm kamen, sprach der Heiner zum Frieder: »Bruder wir wollen doch den roten Dieter besuchen, sonst meint er ...
Wie ein Bild – – – Es war ein kleines, ganz kleines Gärtchen – –. Rund herum wuchsen dichte Stachelbeerstauden, mit dicken glänzenden rothen Träubchen. Alles war roth und dunkelgrün. An den kleinen Kieswegen standen, dicht gedrängt, graugrüne Nelkenstämme mit grossen rothen Nelken. Die dufteten ...
Wie eine greuliche Geschichte durch einen gemeinen Metzgerhund ist an das Tageslicht gebracht worden Zwei Metzger gehen miteinander aufs Gäu, kommen in ein Dorf, teilen sich, einer links an der Schwanen vorbei, einer rechts, sagen: »In der Schwanen kommen wir ...
Wie einst im Mai Sie sahen sich wieder, nach einem Jahre. Die Gesellschafterin erhob sich nach dem Souper. Sie sagte leise zu dem Herren: »Je vous laisse ... Sie werden sich viel zu sagen haben – – –« Madame erröthete, pickte Bröserln vom Spanischen ...
Wie ich Übersetzer wurde Monsieur Henry trug im Kabarett »Nachtlicht« ein Lied vor: »Son amant«. In früher Morgenstunde sagte ich zu ihm: »Schreibe mir dieses Lied auf. Es enthält die Kraft eines wirklich menschlichen Herzens!« Als ich es dann in ...
Wie man aus Barmherzigkeit rasiert wird In eine Barbierstube kommt ein armer Mann mit einem starken schwarzen Bart, und statt eines Stücklein Brotes bittet er, der Meister soll so gut sein, und ihm den Bart abnehmen um Gottes willen, daß ...
Wie man in den Wald schreit, also schreit es daraus Ein Mann, der etwas gleichsah, aber nicht viel Komplimente machte, kommt in ein Wirtshaus. Alle Gäste, die da waren, zogen höflich den Hut oder die Kappe vor ihm ab, bis ...
Wie wunderbar – – – (Einer edlen Verstorbenen, Madame Olga Waisnix, geweiht.) Es hat ein Ende – – –. Er sitzt in seinem kleinen Hôtelzimmer, wo die Nussbäume hereingrünen und das Forellenbrünnlein herauf glugluckt und magert ab und isst nichts und trinkt nichts. Und wenn er ...
Wolfgang-See Das Schilf steht Abends so schrecklich stille, wie verdüstert und in sich selbst versunken! Wie erschöpft von unbeschreiblichen Traurigkeiten! Die beiden Herren im kleinen Boote waren ganz gedrückt. Die junge Dame aber jammerte: »Weg vom bösen Schilfe, oh ...
Wunsch am Neuen Jahre 1800 für Ulrike von Kleist Amphibion Du, das in zwei Elementen stets lebet, Schwanke nicht länger und wähle Dir endlich ein sichres Geschlecht. Schwimmen und fliegen geht nicht zugleich, drum verlasse das Wasser, Versuch es einmal ...
Wunsch, Indianer zu werden Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen ...
XIX. Austellung der »Secession«, Wien Ferdinand Hodler in Genf, mit kalter Kraft, mit der Poesie des weisen und kühlen Endgereiften gibst du Natur und Menschen wieder! Voll Tiefe und Einfachheit bist du! Wie ein alter Holzfäller im Gebirge, wie einer ...
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