Sappho Trauerspiel von Grillparzer Vor etwa zwei Jahren wurde uns diese Tragödie mit dem Spiele der Frau Schröder als Sappho gleichzeitig bekannt. So empfingen wir eine köstliche Frucht in goldner Schale mit Dank und Freude aus den Händen der großen ...
Sauce Cumberland Drei Jahre lang war er nicht mehr in das Haus gekommen. Wieso?! Frage mich!? Trauerfälle in der Familie natürlich, Auszug, andere Sachen. Nun, man bedauert es. Für den 2. Jänner schrieben sie wieder: Monsieur und Madame – würden sich ...
Schakale und Araber Wir lagerten in der Oase. Die Gefährten schliefen. Ein Araber, hoch und weiß, kam an mir vorüber; er hatte die Kamele versorgt und ging zum Schlafplatz. Ich warf mich rücklings ins Gras; ich wollte schlafen; ich konnte ...
Anonym Schau-Platz der Betrieger Entworffen in vielen List- und Lustigen Welt-Händeln
Ludwig Börne Schilderungen aus Paris
Johannes Pauli Schimpf und Ernst Schimpf und Ernst heiset das Bůch mit Namen, durchlaufft es der Welt Handlung mit ernstlichen und kurtzweiligen Exemplen, Parabolen und Hystorien, nützlich und gůt zů Besserung der Menschen Cum Privilegio Imperatoris
Schlechter Gewinn Ein junger Kerl tat vor einem Juden gewaltig groß, was er für einen sichern Hieb in der Hand führe, und wie er eine Stecknadel der Länge nach spalten könne mit einem Zug. »Ja gewiß, Mauschel Abraham«, sagte er ...
Schlechter Lohn Als im letzten preußischen Krieg der Franzos nach Berlin kam, in die Residenzstadt des Königs von Preußen, da wurde unter anderm viel königliches Eigentum weggenommen, und fortgeführt oder verkauft. Denn der Krieg bringt nichts, er holt. Was noch ...
Schlehdornzweig Anfangs Juli, an einem Feiertage. Es war ein Gekribbel von Menschen, wie in einem aufgestörten Ameisenhaufen. Auch so lange gedrängte Kolonnen von Kommenden und Gehenden. In dem wunderbaren weiten Alleen-beschnittenen herzoglichen Parke. Alles war so wohlgepflegt und wohlbehütet ...
Schlußwort Geschrieben den 29. November 1830 Es war eine niedergedrückte, arretierte Zeit in Deutschland, als ich den zweiten Band der »Reisebilder« schrieb und während des Schreibens drucken ließ. Ehe er aber erschien, verlautete schon etwas davon im Publikum, es hieß ...
Schmollen Wir waren bös geworden wegen eines Nichts – –; aber die Gehirne entzündeten sich daran, wurden reizbar, flammten auf, standen in Brand, verzehrten ihre ruhige Logik wie Zunder. Sie verschwand in der nächtlichen Straße, tief gekränkt. Ich nahm einen Wagen, fuhr ...
Schönheit und Unschuld Ein Sermon an die Mädchen Eigentlich sollte Schönheit unschuldig und Unschuld sollte schön sein, aber in der Welt sind es verschiedene Dinge; und weil ich diesen Sermon in der Welt halte, muß ich mich wohl bequemen. Schönheit ...
Schreckliche Unglücksfälle in der Schweiz Hat jede Gegend ihr Liebes, so hat sie auch ihr Leides, und wer manchmal erfährt, was an andern Orten geschieht, findet wohl Ursache, zufrieden zu sein mit seiner Heimat. Hat z.B. die Schweiz viel ...
Schreiben von vernünftiger Erlernung der Sprachen und Wissenschaften auf höheren Schulen. (Belustigungen des Verstandes und Witzes. Mai 1742). Mein Herr! Man hat mir gesagt, Sie wären seit etlichen Monaten mit einer Sammlung verschiedener deutscher Schriften beschäftigt. Bei dieser Gelegenheit bekommen ...
See-Ufer 1903 Weshalb seh' ich euch, o Mädchen, nie, einsam auf einer Bank, dem wunderbaren Schauspiel des Abenddämmerns am See, verloren hingegeben?!! Nie euch Halt machen vor stillen See-ertränkten Wiesen, sanft braunwogendem Schilfe?!? Vor Haselstauden, die ins Wasser ...
Seine Methode Ich saß mit Peter Altenberg im Café Central in Wien. Nach einer Weile trat der außerordentlich reiche und als sehr geizig bekannte Bankier v. L. ein und setzte sich zu uns. Da P.A. deutlich genug erkennen ließ ...
Selbstanzeige An die Mädchen und an die Frauen! Es ist ein neues Buch von mir erschienen, »Was der Tag mir zuträgt« , neue Studien, Verlag S. Fischer, Berlin. Ich schrieb einmal einer jungen wunderschönen Dame in ihr Stammbuch: »Der Dichter. Wer mich ...
Selbstbiographie Ich bin geboren 1862, in Wien. Mein Vater ist Kaufmann. Er hat eine Eigenheit: Er liest nur französische Bücher. Seit 40 Jahren. Über seinem Bette hängt ein wunderbares Bildnis seines Gottes »Victor Hugo«. Er sitzt abends in einem dunkelrothen ...
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