Coomans

[274] Coomans (spr. kū-), 1) Jean Baptiste, belg. Publizist, geb. 6. Dez. 1813 in Brüssel, gest. 26. Juli 1896, Advokat und langjähriger Redakteur der Wochenschrift »La Paix«, seit 1848 klerikales Mitglied der Kammer. Er veröffentlichte unter anderm die (meist auch ins Holländische übersetzten) Arbeiten: »Histoire de la Belgique« (Gent 1836); »Richilde ou épisodes de l'histoire de la Flandre an XI. siècle« (das. 1839, 2 Bde.; 6. Aufl. 1864); »Les communes belges« (Brüss. 1847, 5. Aufl. 1863); »Jeanne Goetgebuer, chronique brabançonne du XIV. siècle« (das. 1854, 2 Bde.); »La bourse et le chapeau de Fortunatus, roman philosophique« (das. 1858); »Une académie de fous« (das. 1861–74, 2 Bde.); »Portefeuille d'un flâncur« (das. 1863–75, 8 Bde.).

2) Pierre Olivier Joseph, belg. Maler, geb. 28. Juni 1816 in Brüssel, gest. 3. Jan. 1890 in Boulogne-sur-Mer, bildete sich in Antwerpen unter der Leitung von de Keyser und Wappers. Nachdem er sich durch zwei historische Gemälde: die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer und die Schlacht bei Askalon, bekannt gemacht, nahm er an den Zügen der französischen Truppen in Algerien teil und verwertete die Früchte dieser Wanderungen in den Bildern: die Sündflut, Landschaft in der Provinz Konstantine, Auswanderung arabischer Stämme und tanzende Araberinnen. 1855 malte er die Schlacht an der Alma und 1856 das Fest der Philister zu Ehren des Gottes Dagon. Auf einer italienischen Reise im J. 1857 wurde er durch die pompejanischen Malereien so angezogen, daß er fast nur noch Gegenstände aus dem antiken Leben (die letzten Tage des Glücks in Pompeji, Phryne, Glycera) malte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 274.
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