Gentīle da Fabriāno

[582] Gentīle da Fabriāno (spr. dschen-), ital. Maler, geb. zwischen 1360 und 1370 zu Fabriano in der Mark Ancona, gest. um 1427 in Rom, Schüler des Allegretto Nuzi von Gubbio, war an vielen Orten Italiens tätig, in Brescia, Siena, Orvieto etc., meist aber in Florenz, wo er 1422 in die Malergilde aufgenommen wurde, Venedig und Rom. In Florenz und Venedig wirkte er in den 20er Jahren des 15. Jahrh.; sein bedeutendstes Bild dieser Epoche ist die Anbetung der Könige (in der Akademie zu Florenz). Um 1426 folgte er dem Rufe des Papstes Martin V. und schmückte die Kirche San Giovanni in Laterano zu Rom mit Fresken aus dem Leben Johannes des Täufers sowie die Fensterzwischenräume mit Prophetenfiguren. In Santa Maria Nuova daselbst malte er über dem Grabe des Kardinals Adimari eine Madonna mit Heiligen, die Michelangelo des Lobes würdig erachtete. In Venedig malte er ein Bild der Seeschlacht bei Pirano, wofür er die Patriziertoga und eine lebenslängliche Pension van einem Dukaten täglich erhielt. Das einzige noch von ihm erhaltene Freskobild befindet sich im Dom von Orvieto. Außerhalb Italiens finden sich nur wenige Werke Gentiles; das Museum in Berlin besitzt eine auf Goldgrund in Tempera gemalte Anbetung der Madonna mit dem Kinde durch die Heiligen Nikolaus und Katharina und den Stifter. G. verstand seine Köpfe sein zu beseelen; seine Bilder haben einen anmutigen Charakter in der Art der umbrischen Schule.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 582.
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