Hugo [2]

[611] Hugo, 1) Gustav, Begründer der historischen Rechtsschule, geb. 23. Nov. 1764 zu Lörrach im Badischen, gest. 15. Sept. 1844, ward 1786 Lehrer des Erbprinzen von Anhalt-Dessau, 1788 außerordentlicher und 1792 ordentlicher Professor der Rechte zu Göttingen. H. hat sich neben Haubold und Savigny vorzüglich um das Quellenstudium und die historische Begründung des römischen Rechts verdient gemacht. Er gab Gibbons »Übersicht des römischen Rechts« (Götting. 1789) mit Anmerkungen sowie Ulpians »Fragmenta« (das. 1788 u. ö.), Paulus' »Sententiae receptae« (Berl. 1796) und das »Jus civile antejustinianeum« (das. 1815, 2 Bde.) heraus. Außerdem schrieb er: »Lehrbuch eines zivilistischen Kursus« (Berl. 1792–1821, 7 Bde.), dessen einzelne Deile verschiedene Auflagen erlebten. Daran schloß sich ein ebenfalls wiederholt ausgelegtes »Zivilistisches Magazin« (Berl. 1790–1837, 6 Bde.). Eine Beilage zu. diesem bilden die »Beiträge zur zivilistischen Bücherkenntnis der letzten 40 Jahre« (Berl. 1828–44, 3 Bde.), enthaltend seine Arbeiten für die »Göttinger gelehrten Anzeigen«. Vgl. Eyssenhardt, Zur Erinnerung an G. H. (Berl. 1845).

2) Konrad von, preuß. General, geb. 20. Jan. 1844 in Wohlau, trat 1862 in das Königsgrenadierregiment Nr. 7, machte den Feldzug von 1866 bei der Stabswache des Großen Hauptquartiers mit, war 1867–70 Bataillonsadjutant, wurde im französischen Kriege bei Wörth leicht verwundet, kämpfte vor Paris meist als Kompagnieführer und erwarb das Eiserne Kreuz zweiter Klasse. Nach dem Krieg ein Jahr Lehrer und Inspektionsoffizier bei der Kriegsschule in Neiße, kam H. 1881 zum 2. schlesischen Grenadierregiment Nr. 11 nach Breslau, wurde 1884 Major, 1886 Bataillonskommandeur, ging 1889 zum[611] 4 Garderegiment z. F. und 1890 zum Kaiser Franz-Garde-Grenadierregiment Nr. 2 über, führte seit Juni 1892 das 1. pommersche Grenadierregiment Nr. 2 in Stettin, erhielt 1896 das Kommando der 56. Infanteriebrigade in Rostock, 1899 das der 7. Division in Magdeburg und übernahm 1902 das Kommando des 13. (württembergischen) Armeekorps an Stelle des Generals Freiherrn v. Falkenhausen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 611-612.
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