Kliefoth

[136] Kliefoth, Theodor Friedrich Detlev, luther. Theolog, geb. 18. Jan. 1810 zu Körchow in Mecklenburg, gest. 26. Jan. 1895 in Schwerin, ward 1833 Instruktor erst des Herzogs Wilhelm, dann 1837 des damaligen Erbgroßherzogs Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin, 1840 Prediger in Ludwigslust, Superintendent der Diözese Schwerin und 1850 Oberkirchenrat und Mitglied, seit 1886 Präsident der kirchlichen Oberbehörde in Mecklenburg-Schwerin. Er schrieb: »Einleitung in die Dogmengeschichte« (Parchim und Ludwigslust 1839); »Theorie des Kultus der evangelischen Kirche« (das. 1844); »Die ursprüngliche Gottesdienstordnung in den deutschen Kirchen lutherischen Bekenntnisses, ihre Destruktion und Reformation« (Rost. 1847); »Acht Bücher von der Kirche« (Schwerin 1854, Bd. 1); »Liturgische Abhandlungen« (das. 1854–61, 8 Bde.; 2. Aufl. 1858–69); Kommentare zu den Propheten Sacharja (das. 1859), Ezechiel (Rost. 1864–65, 2 Tle.), Daniel (Schwerin 1868), der Offenbarung Johannis (Leipz. 1874); »Christliche Eschatologie« (das. 1886), aus welcher T. Witte einen Auszug u. d. T. »Lehre von den letzten Dingen« (das. 1895) herausgab. Auch hat er mehrere Sammlungen seiner Predigten veröffentlicht; 1854–59 gab er in Gemeinschaft mit Mejer in Rostock die »Kirchliche Zeitschrift« heraus. Allgemeines Aufsehen hat er durch sein Verfahren gegen den Professor Michael Baumgarten (s. d. 4), das dessen Absetzung zur Folge hatte, erregt. In neuerer Zeit ist er der Durchführung der deutschen Kirchengesetze sowie der Einführung der Zivilehe entgegengetreten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 136.
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