Mâcon

[27] Mâcon (spr. makóug), Hauptstadt des franz. Depart. Saône-et-Loire, 180 m ü. M., am rechten Ufer der Saône, über die eine alte Brücke führt, Knotenpunkt der Lyoner Bahn, ist im ganzen eng gebaut, hat neu angelegte Promenaden und Kais, eine Kathedrale St.-Vincent (von 1816), Ruinen der alten, während der Revolution zerstörten Kathedrale, eine neue Kirche St.-Pierre im romanischen Stile (von 1866), ein Stadthaus, ein Standbild Lamartines (in Milly bei M. geboren), ein Handelsgericht, eine Handelskammer, ein Lyzeum, eine Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, ein Mädchenlyzeum, eine Gesellschaft der Wissenschaften, Bibliothek und Museum, zwei Hospitäler, Fabrikation von Kupfer-, Bronze- und Zinkgußwaren, Maschinen, Werkzeugen, Uhren, Papier, Öl, Konfitüren, Handel mit Wein, Käse etc. und (1900) 18,190 (als Gemeinde 18,928) Einw. – M. ist das alte Matisco, eine Stadt der Äduer, und bildete seit dem 10. Jahrh. mit seinem Gebiete, der Landschaft Mâconnais, eine eigne Grafschaft. 1228 ward die Stadt an Ludwig IX. verkauft und blieb seitdem fast ununterbrochen Eigentum der Krone. Seit dem 6. Jahrh. bis 1802 war sie Bischofssitz. Aus der Römerzeit finden sich noch Reste eines Triumphbogens und eines Janustempels. Vgl. Graf La Rochette, Histoire des évêques de M. (Mâcon 1866–67, 2 Bde.). Der auf den südlich von der Stadt belegenen Hügeln wachsende rote Wein ist in Frankreich als guter Tischwein sehr beliebt. S. Burgunderweine.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 27.
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