Mansfeldische Kupferschiefer bauende Gewerkschaft

[247] Mansfeldische Kupferschiefer bauende Gewerkschaft, Gesellschaft für Bergbaubetrieb auf Kupfer und Silber in der ehemaligen Grafschaft Mansfeld, auf dem Kupferschieferflöz, das als eins der untersten Glieder der Zechsteinformation das Harzgebirge mantelförmig umlagert und an der Ost- und Südostseite desselben besonders regelmäßig ausgebildet erscheint. Der Bergbau wurde angeblich schon 1199 begonnen, kam später an die Grafen von Mansfeld, wurde aber 1671 freigegeben und wird seit 1852 von einer Gewerkschaft betrieben, deren Direktion ihren Sitz in Eisleben hat. Das Eigentum derselben teilt sich in 69,120 Kuxe. Das gewonnene Erz (1904: 708,020 Ton.) wird auf sechs Hüttenwerken verhüttet und das Kupfer auch in einer besondern Anstalt elektrolytisch raffiniert, entsilbert. Die Gesamtproduktion betrug 1904: 18,883 Ton. Kupfer, 100,233 kg Silber und 21,190 T. Schwefelsäure von 50° B. mit einem Gesamtwerte von 32 Mill. Mk. Das Gesamtvermögen der Gewerkschaft betrug Ende 1904: 55,538 Mill. Mk., einschließlich des Reservefonds und der besondern Reserven in Höhe von 8,317 Mill. Mk. Die Zahl der Arbeiter belief sich 1904 auf 22,262 Personen mit 50,786 Angehörigen, ausschließlich der Beamten und der in den Bureaus beschäftigten Monatslöhner. Der Gewinn betrug 1904: 6,201 Mill. Mk. Zur Gewerkschaft gehören noch Kupferhämmer und Walzwerke in Rothenburg a. Saale und bei Eberswalde, Steinkohlenzechen und eine Koksanstalt bei Langendreer in Westfalen, ein Kalisalzwerk, eine Ziegelei und Maschinenwerkstatt sowie 5135 Hektar Forsten im Mansfelder Gebirgskreis. Vgl. »Bilder aus dem Bergwerks- und Hüttenbetrieb der Mansfeldischen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft« (Eisleb. 1900, 19 Lichtdrucke mit Text); »Gruben- und Hüttenanlagen der Mansfeldischen kupferschieferbauenden Gewerkschaft« (das. 1900, 27 Lichtdrucke mit Text); »Die Geschichte des Mansfeldschen Kupferschieferbergbaues und Hüttenbetriebes« (das. 1900); Jordan, Geschichte des Knappschaftswesens im Mansfelder Bergverein (Halle 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 247.
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