Schwäbischer Städtebund

[100] Schwäbischer Städtebund, Verbindung von 22 schwäbischen Städten, darunter Augsburg, Ulm, Reutlingen, Heilbronn, die sich auf Antrieb Kaiser Ludwigs des Bayern 20. Nov. 1331 zu gegenseitigem Beistand verpflichteten. 1340 traten die Grafen von Württemberg, Öttingen, Hohenberg u. a. dem Bunde, der wiederholt erneuert wurde, bei. Am 4. Juli 1376 traten 14 schwäbische Städte, für ihre Sicherheit besorgt, zu einem besondern Bund auf vier Jahre zusammen und schlugen 21. Mai 1377 den Grafen Ulrich von Württemberg bei Reutlingen; 31. Mai befreite sie Karl IV., der sich ihnen bisher mißgünstig gezeigt, von der Acht. Bis 1385 war die Zahl der Mitglieder auf 32 gestiegen. 1387 wurden in einen Streit zwischen Herzog Stephan von Bayern und Erzbischof Pilgrim von Salzburg auch die Städte und Graf Eberhard IV. von Württemberg verwickelt. Letzterer brach im Verein mit dem Pfalzgrafen Ruprecht, dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg u. a. 24. Aug. 1388 in der Schlacht bei Döffingen die Macht des Bundes. König Wenzel, der sich in der Heidelberger Einigung 26. Juli 1384 an die Spitze der schwäbischen Städte gestellt hatte, bewog 1389 den größten Teil der Bundesmitglieder zur Teilnahme am Landfrieden von Eger; damit erreichte der Bund sein Ende. Bündnisse schwäbischer Städte entstanden zwar auch im 15. Jahrh. noch mehrmals, kamen aber jenem großen Bund bei weitem nicht an Bedeutung gleich. Vgl. Vischer, Geschichte des Schwäbischen Städtebundes der Jahre 1376–1389 (in den »Forschungen zur deutschen Geschichte«, Bd. 2, Götting. 1861) und Zur Geschichte des Schwäbischen Städtebundes (ebenda, Bd. 3).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 100.
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