Appel [2]

[618] Appel, 1) Joseph Franz de Paula, geb. 1767 zu Wien, 1810 Commissär bei der Bancozettel-Einlösungs- u. Tilgungs-Deputation, 1822 Besorgungscommissär bei der von der Nationalbank-Direction übernommenen Fabrication der Einlösungs- u. Anticipationsscheine; schr.: Repertorium zur Münzkunde des Mittelalters u. der neueren Zeit, Wien 1820–29, 4 Bde. in 7 Abth.; 2) Christian, Freih. v. A., geb. zu Neusohl in Ungarn, trat 1798 in ein Dragonerregiment der österreichischen Armee ein u. nahm als Lieutenant Theil an den Feldzügen 1805, 1809 u. 1812, wohnte, als Rittmeister zu einem Husarenregiment versetzt, den Feldzügen 1813, 1814 u. 1815 im Hauptquartier des Fürsten Schwarzenberg bei, rückte 1822 zum Major in einem Chevauxleger-Regiment auf u. wurde 1826 zum Obristlieutenant[618] u. zweiten Generaladjutanten des Kaisers Franz ernannt, wurde 1829 Oberst, 1832 erster Generaladjutant des Kaisers u. 1834 Generalmajor. Nach dem Tode des Kaisers (1835) beurlaubt, lebte A. in Steiermark od. Italien, od. auf Reisen nach Süditalien u. dem Orient. 1843 zum Feldmarschall-Lieutenant u. 1848 zum Inhaber des 10. Husaren-Regiments befördert, übernahm er nach dem Abmarsch des Feldzeugmeisters Nugent das Militärcommando zu Laibach u. in der Folge den Befehl über das 3. Armeecorps, mit welchem er dem Feldzuge 1849 gegen Piemont beiwohnte, u. wurde dann Commandant des 7. Armeecorps. Nach Abberufung des Feldzeugmeisters von Haynau vom Commando der 3. Armee in Ungarn, erhielt A. 1850 mit der Beförderung zum General der Cavallerie dasselbe interimistisch übertragen, trat es jedoch schon im October 1851 an den Erzherzog Albrecht ab u. zog sich nach Graz zurück, wo er im Januar 1854 starb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 618-619.
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