Beule

[697] Beule, 1) jede äußere schnell entstehende entzündliche Geschwulst, von einer mehr od. minder scharfen Abgrenzung; nach Verschiedenheit ihrer Entstehung u. eigentlichen Krankheitsnatur unterscheidet man Blut-, Eiter-, Pest-, Frost-B. u.a.; 2) solche als Folge einer äußeren Contusion, eines Schlages, Falles, Stoßes, wobei die Haut nicht verletzt ist (in diesem Sinne kommt schon in alten Gesetzen Beulenschlag vor), äußeren Verletzung, aber ohne Wunde; es liegt solcher, außer dem durch den Reiz bewirkten größeren Zufluß der Säfte, auch Austretung derselben bei Zerreißung kleiner Gefäße zu Grunde, ist die ausgetretene Feuchtigkeit Blut, so entsteht die bereits gedachte Blut-B.; [697] 3) (Brausche), eine solche B. von äußerer Gewalt, Stoß, Fall u. dgl. am Kopfe, auf Stellen, wo die Hirnschale als harte Unterlage bes. ihr Hervortreten durch Emporheben der Haut zur Folge hat; 4) auch bei Thieren, bes. Pferden kommen B. vor; nach äußeren Veranlassungen unterscheidet man: Stoß- u. Druck-, an Füßen Stollen-B-n; von inneren Ursachen: Krätz-, Wurm-, Kropf-, Drusen-B. u. m. a.; 5) Erhabenheit, welche in metallenen Geschirren durch einen Schlag od. Stoß entstanden ist. Zu ihrer Ebnung dient der Beulenklopfer, ein rundes Stück Zinn auf einem eisernen Stiele; er wird gegen die B. eines Geschirrs gehalten u. dann wird mit einem hölzernen Hammer auf denselben geschlagen; 6) (Forstw.), so v.w. Knorren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 697-698.
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