Catamarca

[760] Catamarca, 1) der nordwestlichste von den Staaten der Argentinischen Conföderation (Südamerika), 1800 QM.; grenzt im N. u. NW. an die Republik Bolivia, im W. an die Republik Chile, im SW. u. S. an den argentinischen Staat Rioja, im O. an den argentinischen Staat Tucuman. Gebirge: im W. der Hauptzug der Cordilleras de los Andes, von welchem aus sich in der Richtung von NW. nach SO. die Zweiggebirge Serro de Anconquija, Serro de Ambato u. Serro de Ancosto erstrecken; höchster Gipfel: Tupungato, 22,450 Fuß. Zwischen der Serro de Ambato u. Serro de Ancasto das Catamarcathal, reich an Golderzen. Flüsse: Rio del Valle u. del Tala. Boden wegen des Wassermangels sehr dürr u. sandig, im Catamarcathal dagegen, das von einigen größeren, gut benutzten Bächen bewässert wird, von reicher Vegetation, ebenso auch das Thal von Belen, sich aber mehr zur Obst- u. Viehzucht, als zum eigentlichen Ackerbau eignend. Producte: Baumwolle, Gewürze, verschiedene Südobstarten (Cacha, Mato. Piquillin), Wallnüsse, herrliche Waldbäume (Pino, Cedro, Pacara), Mais, Äpfel- u. Birnensorten, Wein, Feigen, Tabak, Bohnen, Rindvieh, Schafe, Maulthiere, Gold, Silber (durch eine Anglo-amerikanische Gesellschaft bearbeitet), Kupfer, Steinsalz. Gesammtbevölkerung (einschließlich der in den westlicheren Theilen lebenden Indianer) gegen 60,000. Eintheilung: außer der gleichnamigen Hauptstadt u. ihrem Rectoral in 7 Departamientos: Piedra Blanca, Ancasto, del Alto, Fuerte mit Ponian (Fuerte del Andalgala), Santa Maria, Belen, Tinogasta. Religion: ohne Ausnahme die Römisch-Katholische. Die Volksbildung, bisher vom Staate fast gänzlich vernachlässigt, ruht vorzugsweise in den Händen der Geistlichkeit; in der Hauptstadt eine Gelehrte Schule, 1653 von den Franciscanern gegründet u. von diesen jetzt noch geleitet; außerdem noch Schulen in Andalgala, Ancaste u. del Alto. Um die Rechtspflege war es seither schlecht bestellt, nur erst seit neuester Zeit existirt ein besoldeter Richterstand. Finanzen. Einnahmen: 18–20,000 Piaster (Dollars); Ausgaben: ungefähr 12–14,000 Piaster; Handel ziemlich bedeutend; Ausfuhr (Vieh, Häute, Tabak, Gewürze, Baumwolle, Wein etc.) im Jahre 1854 für 140,000 Piaster; Einfuhr (Colonial-, Baumwollen u. dgl. Waaren) für 130,000 Piaster. 2) (San Fernando de C.), Hauptstadt darin, im gleichnamigen Thale; Fort, mehrere Kirchen u. Klöster, Gelehrte Schule; 5200 Ew., mit dem Weichbild (Rectoral) 12,000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 760.
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