Guadalaxāra

[741] Guadalaxāra (spr. Guadalachara), 1) Provinz in Spanien, der nordöstliche Theil von Neu-Castilien, 91,6 QM.; der nördliche Theil ist gebirgig durch die Somo-Sierra u. S. de Ayllon, die Altos de Barahona, die Sierra Ministra u. de Solorio; Flüsse sind der Tajo mit Tajuna, Henares, Jarama u.a.; trotz der reichen Bewässerung ist doch das Land dürr u. baumlos, die Berge sind kahl; das Klima im Sommer heiß, im Winter rauh; Producte: Eisen, Blei, Magnesia, Marmor u. anderes Gestein; der Landbau bringt etwas Gerste, Getreide, Wein, Olivenöl, Safran, Hanf, Flachs, Esparto; die Viehzucht, welche den Hauptnahrungszweig bildet, pflegt Schafe, Schweine, Ziegen, Bienen; die Industrie beschäftigt sich mit Wollweberei; 199,759 (242,170) Ew.; 2) Hauptstadt der Provinz am Henares, hat 9 Kirchen, einige Klöster, 2 Hospitäler, Collége, in der Franciscanerkirche die Begräbnisse der Herzoge von Infantado; einst blühende Tuchmanufactur; in der Gegend von G. vortrefflicher Honig; 10,000 (6000). Ew. – G. ist nach Einigen eine neue Gründung, nach Andern hat es schon zur Römerzeit gestanden; es wäre dann Arriaca od. Caraca; erst Heinrich IV, erhob sie zur Stadt; 1739–40 residirte die Wittwe Karls II. hier. 3) Intendanz des mexicanischen Staates Xalisco; 4) Hauptstadt derselben u. des Staates im Thal von Atemarac, am Rio Grande; Sitz eines Bischofs u. einer Audienz; hat 8 Kirchen, 11 Klöster, 2 Hospitäler, Universität, Seminar, Regierungspalast, Kathedrale; Fertigung von Golde, Silber-, Eisen- u. Schildkrotwaaren, Baumwollenmanufacturen, Gerberei, Hutmacherei, besuchte Märkte; 46,000 Ew.; 1531 von Nunez Guzmann gegründet; 1818 heftiges Erdbeben; 5) G. de Buga, so v.w. Buga 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 741.
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