Hängende Gärten

[962] Hängende Gärten Schwebende Gärten, Horti pensiles, gr. Κρεμαστοὶ κὴποι), dem Nebukadnezar od. der Semiramis zugeschriebene, nach Anderen erst von einem späteren assyrischen Könige für seine persische Gemahlin angelegte Gärten bei dem Königspalaste in Babylon; sie bestanden in mehreren, amphitheatralisch über einander aufsteigenden, durch breite Treppen verbundenen Terrassen, deren oberste die Höhe der Stadmauer hatte: viereckig jede Seite des aus starken Gewölben errichteten Gebäudes vier Plethren (gegen 400 griechische Fuß) rings herum eine 22 Fuß dicke Mauer. Auf den Gewölben lag ein Pflaster von Steinplatten, über diesem eine Schicht Harz, dann zwei Schichten mit Gyps verbundener Steine, hierauf Bleiplatten, endlich Erde, so hoch, daß die größten Bäume darin Wurzeln ausbreiten konnten; auf der obersten Terrasse war eine Cisterne, die durch Triebwerke Wasser aus dem Euphrat erhielt u. dasselbe überall hin ausbreitete. In den Terrassenwänden waren gewölbte Grotten, zum Aufenthalt der Könige. Die H-n G. wurden zu den Sieben Wunderwerken der Welt gerechnet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 962.
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