Heidegger

[163] Heidegger, 1) Johann Heinr., geb. 1. Juli 1633 in Bärentschweil im Canton Zürich, studirte in Zürich, Marburg u. Heidelberg, wurde erst Professor des Hebräischen in Heidelberg, 1659 Professor der Theologie am Gymnasium in Steinfurt, 1665 Professor der Moral in Zürich u. 1667 der Theologie u. st. 15. Jan. 1698. Er war ein orthodoxer reformirter Theolog, der sich aber gleichwohl der Lutherischen Kirche gegenüber versöhnlich bezeigte; der strenge Consensus helveticus (s.d.) ist von ihm; er schr.: Anatome concilii trident., Zür. 1672, 8 Bde.; Tumulus concilii trident., ebd. 1690, 2 Bde.; Hist. S. Patriarcharum, Amst 1667–71, 2 Bde., u. Aufl. 1729, 2 Bde.; als Nicander v. Hohenegg: Hist. papatus, Amst. 1684, u. Aufl. Frankf. 1698; Corpus theologiae, herausgeg. von Schweizer, 1700, 2 Bde.; Ethicae christ. elementa, Frankf. 1711; Selbstbiographie (Breviarium vitae Heideggeri), Zür. 1698. 2) Karl Wilhelm von Heideck, gen. H., geb.[163] 1788 in Saaralben in Lothringen, Sohn eines Schweizeroffiziers in französischen Kriegsdiensten, ging 1799 mit seiner Mutter nach Zweibrücken, trat 1801 in die Militärakademie zu München u. studirte hier zugleich die Kunst; er war 1805 Artillerielieutenant, machte den Feldzug 1805 u. als Oberlieutenant den 1806 u. 1809 den gegen Österreich mit. 1810 bis 1813 diente er als Hauptmann in Spanien u. machte, zurückgekehrt, die Schlacht von Hanau mit. 1814 ging er als Major mit dem Kronprinzen von Baiern nach London u. von da nach Wien zum Congreß u. nach dem Feldzuge von 1815 als. Grenzberichtiguugscommissär zwischen Baiern u. Österreich nach Salzburg. Während dieser Zeit bildete er sich zum vollkommnen Schlachten- u. Genremaler aus; doch fing er erst 1816 die Ölmalerei zu erlernen an, vollendete aber bis 1825 bereits 67 größere u. kleinere Staffeleigemälde. 1826 ging er als Obristlieutenant nach Griechenland u. nahm an dem Kampfe gegen die Türken Theil. Die Griechen übertrugen ihm das Obercommando von mehrern Städten und Inseln; er verließ zwar 1829 Griechenland u. kehrte 1830 nach München zurück, ging aber 1832 als Generalmajor u. Mitglied der Regentschaft (s. Griechenland) wieder nach Griechenland. 1835 verließ er Griechenland auf immer u. lebte einige Zeit in München fast ausschließlich der Kunst. 1844 wurde er in den Freiherrnstand erhoben, später zum Generallieutenant befördert u. ist seit 1850 zugleich Referent im Kriegsministerium. Er besitzt als Maler eine lebendige Darstellungsgabe, ohne je zu übertreiben; seine Zeichnung ist correct u. leicht, nur sein Colorit zuweilen etwas trocken u. bunt. Die Gegenstände, die er sich wählt, sind Erlebnisse u. höchst mannigfaltig.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 163-164.
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