Heimsuchungsorden

[179] Heimsuchungsorden, 1) (Klosterfrauen von der Heimsuchung Mariä, Salesianerinnen, Barmherzige Schwestern, Les Visitandines), gestiftet 1610 von Franz v. Sales u. Johanna Francisca Beriot v. Chantal, zu Anneci, nach milden Regeln, in schwarzer weltlicher Tracht, ohne Clausur; für Krankenpflege, Erziehung u. Versorgung armer Frauen; 1618 zu einem regulirten Orden unter St. Augustins Regel erhoben, bald über Frankreich, Italien, Deutschland etc. verbreitet. Die Schwestern theilen sich in drei Klassen: Choristinnen (Chornonnen), für den Chordienst in der Kirche, Zu- (Bei-) gesellte u. Hausgenossinnen für die Verrichtungen in Schule u. Haus; sie sind alle arm u. vertauschen jährlich unter einander ihre sämmtlichen Habseligkeiten. Tracht: enger, vielfaltiger schwarzer Rock, weite, bis über die Fingerspitzen gehende Ärmel, Schleier u. Stirnbinde schwarz, als Vortuch eine weiße Barbette, darunter an schwarzem Band ein silbernes Kreuz; 1824 nach Manchester berufen. 2) (Schwestern der Heimsuchung in Irland), gestiftet 1758 von Miß Nano Nagle in Cork, für freien Unterricht u. Unterstützung armer Kinder, Kranker, Gebrechlicher; jetzt in mehreren Anstalten in Irland verbreitet. 3) (Schwestern der Heimsuchung), gestiftet 1793 von Marie Rivier u. Schwester Chantal zu Thueys bei Aubenas, für Kranken- u. Armenpflege, Erziehung von Waisen; in Frankreich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 179.
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