Niort

[964] Niort (spr. Niohr), 1) Arrondissement südwestlich im französischen Departement Deux-Sèvres; 92,000 Ew.; 2) Hauptstadt desselben u. des Departements, an der Sèvre Niortaise u. an der Eisenbahn von Tours nach Rochefort; Sitz des Präfecten u. der Departementsbehörden; Handelsgericht, 2 Friedensgerichte, altes Schloß, katholische u. reformirte Kirchen, Börse, Bibliothek, Schauspielhaus, Hospital, Physikalisches Cabinet, Botanischer Garten, Chemisches Laboratorium, Fabriken in Serges, Leder, Handschuhen, Hüten, Papier, Spielkarten, Nägeln etc., Athenäum, Ackerbaugesellschaft; Handel mit Vieh, Wolle, Getreide, Weiu, Quinealterle u. Colonialwaaren; Gemüsebau; 20,000 Ew. N. ist eine neuere Stadt, wenigstens kommt sie vor dem 12. Jahrh. nicht vor. Sie gehörte früher den Grafen von Poitiers u. wurde 1224 von König Ludwig VIII. erobert, 1569, als Sitz der Hugenotten, vom Grafen Lude vergebens belagert, aber bald darnach vom Commandanten[964] la Brosse dem Herzog von Anjou (König Heinrich III.) überlassen, 1588 von St. Gelais für Heinrich von Bearn genommen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 964-965.
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