Ottingen [1]

[515] Ottingen, 1) seit 1806 mediatisirte Reichsgrafschaft; 18 QM., 64,000 Ew.; theilt sich in Ö.-Spielberg u.ö.-Wallerstein. Es gehören A) der Linie Ö.-Spielberg: die Herrschaftsgerichte Ö. u. Mönchsroth (4 QM. mit 15,000 Ew.) unter baierischer Hoheit im Kreise Schwaben u. die Herrschaft Walxheim (1/4 QM. mit 250 Ew.) unter württembergischer Hoheit im Jaxtkreis; B) der Linie Ö.-Wallerstein: die Herrschaftsgerichte Wallerstein, Bissingen u. Harburg (8 QM. mit 30,000 Ew.) in Baiern u. ein Theil der Grafschaft Ö. (33/4 QM. mit 18,000 Ew.) in Württemberg. Beide Linien folgen der Katholischen Confession; sie besaßen früher eine Gesammtstimme, dann seit 1802 eine Virilstimme auf der Schwäbischen Fürstenbank. Die Rheinbundacte unterwarf die Öttingschen Reichslande der baierischen Staatshoheit, u. zu Folge eines Vertrags zwischen Baiern u. Württemberg vom 18. Mai 1810 kam ein Theil der Besitzungen unter württembergische Staatshoheit. Wappen: 4 Reihen rother stehender u. goldener gestürzter Eisenhütchen mit blauem Mittelschild u. darüber gehendem silbernem Andreaskreuz, gehalten von 4 goldenen Hunden. 2) Landgericht im baierischen Kreise Schwaben; 31/4 QM., 12,000 Ew.; 3) Hauptstadt darin, an der Wörnitz u. der Baierischen Staatsbahn (Linie Nürnberg-Augsburg); 2 Schlösser des Fürsten von Ö.-Spielberg, lutherische u. katholische Kirche, Gymnasium, Waisenhaus, Baumwollen- u. Wollenmanufacturen; 3250 Ew.; 4) s. Altenötting; 5) s. Neuenötting.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 515.
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