Plessen [2]

[209] Plessen, Leopold Engelke Hartwig von P., geb.[209] 1769 zu Baden bei Güstrow; trat 1790 als Referendar bei der Kriegs- u. Domänenkammer in preußische Dienste, nahm aber schon nach einem halben Jahre den Abschied u. ging auf Reisen; er wurde 1793 mecklenburgischer Drost bei der Kammer, 1802 Gesandter des Herzogs von Mecklenburg beim Reichstag zu Regensburg, 1803 außerordentlicher Gesandter in Wien, um für Mecklenburg-Schwerin die Kurwürde zu erlangen; 1805 Geheimrath; 1806, nach Auflösung des Deutschen Reichs, beim Kurerzkanzler Fürsten Primas accreditirt. Nach der Occupation Mecklenburgs durch die Franzosen folgte er seinem Herzog 1807 nach Altona u. wurde 1808 Minister; 1813 ging er ins Hauptquartier der Franzosen u. schloß ein Bündniß für Mecklenburg; ebenso schloß er 1814 mit Österreich zu Troyes, mit Preußen u. Rußland zu Chatillon für sein Vaterland sehr günstige Tractate; war 1814 u. 1815 beim Wiener Congreß; wurde 1816 Gesandter beim Bundestag, nahm 1819 u. 1820 an den Ministerconferenzen zu Karlsbad u. Wien Antheil u. beschäftigte sich nachher eifrig mit der inneren Verwaltung des Landes. 1836 wurde er erster Minister, Geheimrath u. Regierungspräsident, dabei blieb er Chef des großherzoglichen Cabinets u. st. 1837. Er schr.: Überreelle Grundlage eines nothwendigen Papiergeldes, Regensb. 1805; Grundzüge zu einem künftigen deutschen Gesammtwesen u. einer Nationaleinheit, Wien 1815; Grundzüge zur Verbesserung des Creditwesens, Hamb. 1804.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 209-210.
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