Teck

[315] Teck, ein 2390 Fuß hoher Berg der Schwäbischen Alp bei Owen int Oberamte Kirchheim des württembergischen Donaukreises, mit der gleichnamigen Burgruine, welche dem ehemaligen Herzogthum T. den Namen gab. Dasselbe gelangte 1019 durch Heirath der Erbtochter Agnes an das Haus Habsburg. Diese Agnes, Mutter u. Vormünderin des Kaisers Heinrich IV, gab T. ihrem Schwiegersohn, Rudolph von Rheinfelden, u. dieser wieder 1077 an Berthold von Hechingen zu Lehn. Als dieser starb, ließ Heinrich IV., da ihm Berthold die letzte Zeit feindlich gewesen war, nur das Schloß T., das Städtchen Owen u. einige Dörfer am Schwarzwalde dessen Sohne Konrad als Erbe, den übrigen Theil des Besitzes gab er dem Herzog von Schwaben, Friedrich von Hohenstaufen. Von Konrads Nachkommen erlaubte Kaiser Friedrich I. zuerst Albrecht II. sich Herzog von T. u. Calw zu schreiben. Konrad I., Herzog von T., st. 1292. Sein Oheim Berthold war 1223–1239 Bischof von Strasburg. Friedrich befehligte um 1370 die schwäbischen Bundestruppen gegen Baiern u. baute Mindelheim. Ludwig, Herzog von T., Patriarch von Aquileja, st. 1431 auf der Kirchenversammlung in Basel. Der letzte Herzog Friedrich hinterließ bei seinem Tode 1439 nur eine Tochter, Judith, welche einige Geschichtsschreiber irrthümlich an Eberhard den Friedfertigen vermählt sein u. so das Herzogthum T. an Württemberg gelangen lassen; der Wahrheit gemäß kam es jedoch schon 1379 u. 1385 zum Theil durch Kauf, zum Theil später durch die Waffen an Württemberg, u. Kaiser Maximilian sprach 1493 auf dem Reichstage zu Worms das Herzogthum sammt dessen Titel u. Wappen Württemberg zu, welchen Titel auch bis 1806 die Herzöge von Württemberg führten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 315.
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