Vannes

[359] Vannes (spr. Wann), 1) Arrondissement im französischen Departement Morbihan, 36 QM., 129,800 Ew. u. 2) Hauptstadt desselben u. des Departements, an einem Kanäle (Verbindung mit dem Meerbusen Morbihan des Atlantischen Oceans), kleiner Hafen; Sitz der Departementsbehörden, einer Schifffahrtsschule, eines Handelsgerichts, Bischofs u. kaiserlichen Collegiums; Schloß (l'Hermine, auf welchem sonst Residenz der Herzöge von der Bretagne), Kathedrale (mit Denkmal der 1795 auf Quiberon umgekommenen Emigrirten), drei andere Kirchen, Tuchweberei, Handel mit Getreide, Sardellen, Honig, Eisen, Öl u.a. Waaren, Fischerei u.a.; 12,000 Ew. – V. ist das Dariorigum der Alten, eine Stadt der Veneti im Lugdunensischen Gallien. Es war früher in der Gewalt der Römer u. kam dann an die Franken; 577 nahm es Baroc, Fürst der Britannier, ein; 753 eroberte es Pipin, aber 1342 die Engländer unter Graf Robert von Artois wieder. Seit 1675 war V. 14 Jahre lang der Sitz des Parlaments von Bannes. 3) Nebenfluß der Yonne in den Departements Aube u. Yonne; 4) (Les Isles de Vannes), einige kleine Inseln in der Nähe der Loiremündung im Departement Nieder-Loire; 2000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 359.
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