Weinlig

[51] Weinlig, 1) Christian Theodor, geb. den 25. Juli 1780 in Dresden, studirte 1797–1800 die Rechte in Leipzig, advocirte dann vier Jahre lang in Dresden, wendete sich aber hernach der Musik zu, ging 1806 zu Mattei nach Bologna, wirkte seit 1807 in Dresden als Lehrer, begann 1812 mit Forcht die musikalische Zeitschrift Erato u. folgte 1814 seinem Oheim, Christian Ehregott W., als Cantor bei der Kreuzschule u. als Kirchenmusikdirector. 1817 gab er seine öffentliche Stellung auf u. privatisirte bis 1823, wo er Cantor der Thomasschule u. Kirchenmusikdirector in Leipzig wurde; er st. hier am 7. März 1842 Hauptwerk: Die Kunst der Fuge, Dresd. 1645; außerdem lieferte er für den Unterricht 1824 Soprangesangsübungen, ingleichen 1625 die Martinischen Fughetten; von seinen Compositionen sind zu nennen: Motetten, das Oratorium vom Versöhnungstode Jesu, die Ostercantate (1829), ein Te Deum, der 150. Psalm, das Oratorium zur Feier der Erlösung etc. 2) Christian Albert, Sohn des Vor., geb. 1812 in Dresden, studirte in Leipzig, wo er sich habilitirte u. über Technologie bei der Universität las, auch Lehrer der Physik u. Mechanik in der Handelsschule war, ging 1845 als Professor der Nationalökonomie nach Erlangen, folgte aber 1846 dem Ruf als Rath ins Ministerium des Innern nach Dresden, wurde bald Geheimer Regierungsrath, später Director der Abtheilung für Handel, Gewerbe u. Ackerbau u. Geheimer Rath, im Februar 1849 Minister des Innern, im Mai 1849 aber wieder Director der Abtheilung für Handel etc. u. zugleich Vorsteher des Statistischen Bureaus. Er schr.: Pflanzenchemie, Lpz. 1839; Lehrbuch der theoretischen Chemie, 1840; Grundriß der mechanischen Naturlehre, 1843; von 1835–45 redigirte er das Pharmaceutische Centralblatt u. (mit Hülße) das Polytechnische Centralblatt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 51.
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