Eiserne Gefäße und Kochgeschirre

[302] Eiserne Gefäße und Kochgeschirre. Ihre Dauerhaftigkeit im Vergleich zu den irdenen Gefäßen und ihre Wohlfeilheit im Vergleich zu den kupfernen haben ihnen großen Eingang verschafft. Man theilt sie in Eisenblech- und gegossene Geschirre. Letztere haben den Nachtheil der Schwerfälligkeit, beide aber, daß sie trotz der größten Reinlichkeit vielen Speisen einen unangenehmen Geschmack mittheilen und deßhalb nur mit Vorsicht gebraucht werden dürfen, Unter den gegossenen Geschirren behauptet namentlich das englische, emaillirte den Vorrang. Außerdem liefert Morgenröthe in Sachsen sehr gutes emaillirtes Kochgeschirr, ferner das Eisenwerk Lauchhammer bei Nürnberg dergl. Casserole[302] und Kochtöpfe, die wegen ihrer Dauer und schönen Verzierung gesucht sind. Die königl. Eisengießerei in Berlin verfertigt sehr gute Bratpfannen, Kochmaschinen, Töpfe aller Art und Kochherde; eben so versendet La Pontiere in Frankreich dergleichen Gefäße in großen Quantitäten. Die in den eisernen Gefäßen angebrachte Emaille bestehet aus einem Ueberzuge von Mennig, Krystallglas, raffinirter Potasche, Salpeter und Borax. Die englischen Kochgeschirre von Eisen sind ausgeschliffen und verzinnt, und sind dann viel brauchbarer als die emaillirten, von denen bei aller Sorgfalt doch zuweilen Emaille losgeht, nur macht sie die Verzinnung theurer.

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Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 302-303.
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