Bächtold

[232] Bächtold Jakob, Literarhistoriker, geb. 27. Jan. 1848 in Schleitheim (Kanton Schaffhausen), gest. 8. Aug. 1897 in Zürich, studierte in Heidelberg, München, Paris und London, ward 1873 Lehrer in Solothurn, 1878 in Zürich, habilitierte sich ebenda 1880 und ward 1888 zum ordentlichen Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Zürich ernannt. Seine Hauptwerke sind: »Hans Salat, ein schweizerischer Chronist und Dichter« (Basel 1877); »Josua Male« (Berl. 1884); vor allem die vortreffliche »Geschichte der deutschen Literatur in der Schweiz« (Frauens. 1887–90) und »Gottfried Kellers Leben. Seine Briefe und Tagebücher« (Berl. 1892–96, 3 Bde.; Bd. 1 in 4. Aufl. 1895, Bd. 3 in 2. Aufl. 1897; kleine Ausg. ohne die Briefe und Tagebücher, das. 1898), dazu: »Gottfried Keller-Bibliographie« (das. 1897). In der von ihm begründeten »Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschen Schweiz« (Frauens. 1877 ff.) gab er die »Stretlinger Chronik« (1877) und »Niklas Manuel« (1878) heraus; ferner erschienen unter seiner Leitung »Schweizerische Schauspiele des 16. Jahrhunderts«, bearbeitet durch das deutsche Seminar der Züricher Hochschule (Frauens. 1890–93, 3 Bde.). Außerdem veröffentlichte er: »Goethes Götz von Berlichingen in dreifacher Gestalt« (2. Aufl., Freiburg 1889), »Goethes Iphigenie auf Tauris in vierfacher Gestalt« (2. Aufl., das. 1888), den »Briefwechsel zwischen Hermann Kurz und Eduard Mörike« (Stuttg. 1885), den »Briefwechsel zwischen M. v. Schwind und E. Mörike« (Leipz. 1890) und den »Mörike-Storm-Briefwechsel« (das. 1891). Seine »Kleinen Schriften« wurden von Th. Vetter herausgegeben (mit einem Lebensbild Bächtolds von W. v. Arx, Frauens. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 232.
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