Maury [2]

[468] Maury (spr. maorĭ), Mathew Fontaine, Hydrograph, geb. 14. Jan. 1806 in der Grafschaft Spottsylvania in Virginia, gest. 1. Febr. 1873, trat 1824[468] in die Marine, mußte sich aber 1839, durch einen Sturz gelähmt, aus dem aktiven Dienst zurückziehen und wurde 1842 Direktor des Archivs der Seekarten und 1844 des Nautischen Observatoriums in Washington. 1853 wirkte er auf dem Kongreß der Seemächte in Brüssel für die Annahme eines gleichmäßigen Systems der Beobachtungen zur See. 1861 schloß er sich den Südstaaten an und leitete mit Erfolg die submarine Verteidigung. Nach Beendigung des Krieges begleitete er den Kaiser Maximilian nach Mexiko und unterstützte ihn beim Anpflanzen der Chinarindenbäume. Später errichtete er in London eine Torpedoschule; 1868 ließ er sich zu Lexington in Virginia nieder, wo er bis zu seinem Tode die Stelle eines Professors am College bekleidete. Seine bedeutendsten Leistungen sind: »Wind-and current-charts« (1845, 8. Aufl. 1859), »Sailings directions« und »The physical geography of the sea« (New York 1856, über 20 Auflagen; deutsch von Böttger, 2. Aufl., Leipz. 1859) nebst den »Nautical monographs« (Washingt. 1859 bis 1861), Werke, worin die Klimatologie des Meeres, die Wind- und Meeresströmungen zuerst mit bestem und vorbildlichem Erfolg zur Förderung schneller und sicherer Se. reisen bearbeitet wurden. Außerdem veröffentlichte er: »Letters on the Amazon and the Atlantic slopes of South America«, »Relation between navigation and the circulation of the atmosphere«, »Astronomical observations« (1853) u. a. Maurys Biographie schrieb seine Tochter D. F. M. Corbin (hrsg. von Markham, Lond. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 468-469.
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