Vos

[267] Vos, Cornelis de, niederländ. Maler, geb. 1585 zu Hulst in Flandern, lernte in Antwerpen bei David Remeeus, wurde 1608 Freimeister der Gil de und starb da selbst 9. Mai 1651. Unbeeinflußt von Rubens, bildete er den Stil der ältern Schule zu größerer Kraft des malerischen Vortrags und zu größerer Lebensfülle aus. Er hat religiöse und mythologische Bilder gemalt, besonders aber Bildnisse, die denen seiner großen Zeitgenossen Rubens und van Dyck ebenbürtig sind. Die hervorragendsten sind: der Diener der Antwerpener Lukasgilde Abraham Grapheus (1620, im Museum daselbst), der Meister und seine Familie (um 1625, im Museum zu Brüssel), die Familie Hutten (in der Münchener Pinakothek), ein Kinderbildnis (1627, im Museum zu Frankfurt a. M.) und ein Familienbild von zehn Personen (im Museum zu Braunschweig). Von seinen religiosen Bildern sind hervorzuheben: die Rückgabe der heiligen Gefäße an den heil. Norbert (im Museum zu Antwerpen) und die Salbung Salomos (in der kaiserlichen Galerie zu Wien). – Sein Bruder Paul de V. (1590–1678) hat Jagden und Tierstücke in der Art von Snyders, nur etwas glatter, gemalt und war ein Mitarbeiter von Rubens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 267.
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