Jackson [1]

[696] Jackson (spr. Dschäcksn), Andrew, geb. 15. März 1767 auf dem Landgute Waxsaw in der Grafschaft Union des Staates Nordcarolina, wurde, obgleich zum Geistlichen bestimmt, 1782 Freiwilliger in der Armee, studirte seit 1784 die Rechte u. ward 1787 Advocat in Nordcarolina, später Generaladvocat, Milizoberst zu Nashville in Tennessee, in welchem letzteren Posten er die Indianer von den Grenzen Tennessee's mehrmals zurücktrieb. Als Tennessee in die Reihe der Unionsstaaten eintrat, wurde I. Mitglied des Bürgerausschusses, welcher 1796 das neue Grundgesetz des Staates entwarf, bald darauf Repräsentant u. 1797 Senator für Tennessee beim Congreß in Washington, gab aber, als die Föderalisten vorherrschend wurden, diese Stelle auf u. wurde 1799 Oberrichter in Tennessee, zog sich jedoch später zurück u. bebaute sein Landgut am Cumberlandflusse. 1812, beim Ausbruch des Kriegs mit England, erhielt er als Generalmajor vom Congreß den Oberbefehl über die Milizen, schiffte mit 2500 Mann den Mississippi hinab, um Neuorleans gegen einen Angriff zu schützen, kehrte dann nach Tennessee zurück, vertrieb die von den Spaniern unterstützten Creek-Indianer u. nahm Pensacola, vertheidigte 1814 Louisiana gegen ein weit überlegenes britisches Veer u. schlug dasselbe, als es seine Stellung stürmte, am 8. Januar 1815 entscheidend. Nichts desto weniger wurde er wegen der energischen Maßregeln, die er zuvor genommen[696] hatte u. die man ihm als Eigenmächtigkeiten auslegte, zur Verantwortung gezogen, u. als er sich der Verhaftung entzog, mit einer großen Geldbuße belegt. 1816–21 focht er glücklich gegen die Indianer u. nahm 1821 das von Spanien abgetretene Florida in Besitz, zog sich darauf in das Privatleben zurück, wurde aber 1824 wieder zum Senator für Tennessee gewählt. 1824 wurde er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten vorgeschlagen, mußte aber der Majorität für Quincy Adams weichen. 1828 setzte jedoch die demokratische Partei seine Erwählung durch; I. bestieg den 4. März 1829 den Präsidentenstuhl; verwaltete sein Amt parteilos, besetzte die höheren Verwaltungsstellen mit tüchtigen Männern u. zeigte nach Außen Friedensliebe, nach Innen Mäßigung, beförderte die Grundsätze einer freisinnigen Politik u. die Ausbreitung des Handels; 1832 wurde er wieder erwählt u. bekleidete den Präsidentenposten bis 1837. Jetzt trat er namentlich den Drohungen Südcarolinas, sich von der Union zu trennen, mit Würde entgegen u. ebenso den die Geldaristokratie allzusehr begünstigenden Bankprivilegien, worüber sich ein heftiger Kampf entspann (s. Nordamerikanische Freistaaten, Gesch.). Nach Van Buren's Wahl zum Präsidenten zog er sich von den öffentlichen Angelegenheiten ganz zurück u. st. am 8. Juni 1845 auf seinem Landgute Hermitage bei Nashville. Ihm wurde 1853 in Washington eine Reiterstatue errichtet. Vgl. Warden. Notice biogr. sur le Général J., Par. 1829; Bouis, Biographie du Général J., ebd. 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 696-697.
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