[415] Schramm, 1) Karl Ludwig von S., geb, 1740 in Drossen; trat 1757 in Breslau in die preußische Artillerie u. gerieth bei Kunersdorf in Gefangenschaft; nach seiner Auswechselung wurde er 1762 Lieutenant, 1777 Capitän u. Feuerwerksmeister, 1789 Oberfeuerwerksmeister, 1793 Major, als welcher er die Belagerung von Mainz mitmachte, 1797 Oberstlieutenant, 1803 Oberst, 1806 erster Commandant von Graudenz u. 1807 Generalmajor; seit 1808 pensionirt, st. er 1815 in Berlin. 2) Graf S., geb. 1780 in Arras, trat 1799 als Lieutenant in französische Kriegsdienste, machte den Feldzug 1805 unter Oudinot, den von 1805–7 unter seinem Vater, welcher Brigadegeneral war, mit, wo er sich bei Danzig auszeichnete u. zum Hauptmann befördert ward. 1808 focht er in Spanien, 1809 in Österreich u. dann wieder in Spanien als Major, wurde 1811 Oberstlieutenant, zeichnete sich 1813 als Oberst in der Schlacht von Lützen durch die Erstürmung von Kayna aus u. wurde zum Brigadegeneral ernannt. Durch die Capitulation von Dresden kam er in Gefangenschaft u. kehrte 1815 nach Frankreich zurück, wo er während der Hundert Tage Militärcommandant des Departements Maine u. Loire war u. die beabsichtigte Vertheidigung von Paris leitete, dann sich zurückzog u. bis 1831 ohne Anstellung lebte. 1832[415] war er als Generallieutenant vor Antwerpen thätig u. ersetzte 1834 den General Schneider im Kriegsministerium als Director des Personals, wurde Staatsrath u. 1838 u. 39 mit verschiedenen diplomatischen Missionen betraut. 1849 ging er nach Algier u. wurde Chef des Generalstabes der afrikanischen Armee, kam 1841 nach Frankreich zurück u. ward auf sein Verlangen entlassen. Während der Jahre 1848 u. 49 gehörte er, ohne in die Nationalversammlung gewählt zu werden, zur Bonapartistenpartei u. verwaltete vom 24. Oct. 1850 bis 10. Jan. 1851 das Kriegsministerium; er wurde im Januar 1852 zum Senator ernannt u. in neuester Zeit Präsident des berathenden Comite der Infanterie.