Zollikofer

[671] Zollikofer, 1) Kaspar, geb. 1707 in St. Gallen, wurde hier 1733 Prodiakon bei St. Leonhard, 1737 Diakon u. 1751 Lehrer am Gymnasium; er bahnte mit Spreng in Basel die Reform des Kirchenliedes in der Reformirten Kirche an u. gab heraus: Himmlisch gesinnter Seelen Gebetsmusik (1000 Gebete u. Lieder mit Melodien), St. Gallen 1738; Musikalisches Räuchwerk (300 Gebetslieder mit Melodien), 1740; Geistliche Lieder, 1744. 2) Georg Joachim, geb. 5. August 1730 in St. Gallen, studirte in Utrecht Theologie, wurde 1754 Prediger in Murten, dann zu Monsteig in Graubündten, bald darauf in Isenburg u. 1758 bei der Reformirten Gemeinde in Leipzig; er st. daselbst 22. Januar 1788 u. schr.: Anreden u. Gebete zum Gebrauch beim Gottesdienste, 1777; Betrachtungen über das Übel in der Welt, Lpz. 1789, 3. Aufl.; Predigten über die Würde des Menschen, ebd. 1795, 2 Bde; Predigten, 1798–1804, 13 Bde.; Andachtsübungen u. Gebete, u. Aufl. Lpz. 1804, 4 Thle.; gab auch mit Chr. Fr. Weiße 1766 das neue Leipziger Gesangbuch heraus (in welchem seine neun geistlichen Lieder aufgenommen wurden). Vgl. Garve, Über den Charakter Z-s, Lpz. 1788; Briefwechsel zwischen Garve u. Z., ebd. 1804; Z., ein Denkmal für seine Freunde u. Verehrer, ebd. 1783; Z-s Umgang u. Briefwechsel mit einem Landschullehrer, Dessau 1822. 3) C. T., Arzt in St. Gallen, st. hier 4. Dec. 1843 u. schr.: Versuch einer Alpenflora in der Schweiz, St. Gallen 1828, 1. Heft.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 671.
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