Pompejus

[581] Pompejus, Name eines röm.-plebejischen Geschlechts. Cnejus P. Strabo zeichnete sich als Feldherr im Kriege gegen die Bundesgenossen aus, focht dann auf Sullas Seite gegen die Partei des Marius, wurde 87 v. Chr. durch den Blitz getödtet. Sein Sohn Cnejus P., geb. 106 v. Chr., warb nach dem Tode seines Vaters in Picenum ein Heer, schlug die Marianer in Sicilien und Afrika und erhielt von Sulla den Beinamen magnus (der Große). Nach dessen Tod vereitelte er einen Versuch der demokratischen Partei die Sullanische Verfassung umzuwerfen, besiegte den Rest der Marianer in Spanien u. des Sklavenheeres in Oberitalien, bewirkte als Consul die Wiederherstellung der Rechte der Volkstribunen, beendigte 2 Jahre später den Seeräuberkrieg in 5 Monaten, den gegen Mithridates von 65–63 u. machte einen Theil Vorderasiens zur röm. Provinz. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in Parteiintriguen ein, weil ihm der Senat nicht in allen Stücken zu Willen war u. schloß 60 v. Chr. mit Cäsar u. Crassus das erste Triumvirat. Als [581] Crassus in Asien gegen die Parther umkam, Cäsar aber durch die Eroberung Galliens immer mächtiger wurde, schloß sich P. wieder an den Senat, die aristokratisch-conservative Partei, an und beschleunigte durch die Decrete, welche er gegen Cäsar auswirkte, den Ausbruch des Bürgerkriegs. Er wurde von demselben vollständig überrascht und 48 v. Chr. bei Pharsalus gänzlich geschlagen; er floh, alles im Stiche lassend, nach Aegypten, wo man ihn auf Befehl des Königs ermordete. Seine Söhne Cnejus und Sextus P. erneuerten den Krieg in Spanien, wurden jedoch von Cäsar bei Munda geschlagen, 45 vor Chr.; Cnejus kam um, Sextus aber kehrte nach Cäsars Ermordung nach Rom zurück, wurde 42 v. Chr. Befehlshaber auf Sicilien und beherrschte durch seine Flotte das mittelländ. Meer. Mit den neuen Triumvirn Antonius, Octavianus und Lepidus verglich er sich anfangs, erneuerte überlistet den Krieg, führte denselben längere Zeit mit Glück, bis er endlich Octavians Admiral Agrippa unterlag und auf Befehl des Antonius ermordet wurde (35 v. Chr.).

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 581-582.
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