Motiv (von moveo): Beweggrund , Bestimmungsgrund des Handelns, des Wollens . Jedes Motiv besteht in einer gefühlsbetonten Vorstellung oder in einem mit Vorstellung verbundenen Gefühle (» Triebfeder «). Die Motive wirken mit psychischer Causalität (s. d.), nicht mechanisch-zwingend, sie stehen dem Ich ...
Motivation : Bestimmung des Willens durch Motive (s. d.). Nach der eudämonistischen (s. d.) Motivation besteht das Motiv in dem Gefühle der Lust oder Unlust , nach der charakterologischen im Charakter des Handelnden selbst. Vgl. Motiv .
Motivenkampf s. Motiv .
Motivgesetz s. Motiv .
Motivverschiebung nennt H. HÖFFDINO die psychologische Tatsache , daß das anfangs aus einem Motive Ausgeübte später aus einem ganz andern Motive ausgeübt wird, indem das ursprüngliche Mittel zum Zweck geworden ist und das Interesse des Handelnden sich verschoben hat (Psychol. VI ...
Motorisch : bewegend, auf Bewegung (s. d.) bezüglich. Motorische Nerven sind Nerven, welche den Reiz auf Bewegungsorgane übertragen. Nach RIBOT (wie nach M. DE BIRAN) enthalten alle psychischen Zustände »des éléments moteurs« (Les Mal. de la Volonté p. 107). So auch ...
Müdigkeit : Zustand der Ermüdung (s. d.), Ermattung, des Nachlassens der Spannkräfte der Muskeln, der Nerven, Zeichen des Stoffverbrauchs in den Nervenzellen.
Multiponible höchster Ordnung nennt R. AVENARIUS die Endbeschaffenheit des » System C « (s. d.). Die von ihr abhängige Multiponible ist der » Weltbegriff « (s. d.), der sich auf die » Allheit der Umgebungsbestandteile« bezieht und sich allmählich dem »reinen Universalbegriff« als Lösung des ...
Mundus archetypus : die urbildliche Ideal - Welt , die übersinnliche Welt der Ideen , die intelligible (s. d.) Welt . Vgl. Welt .
Muskelempfindung (»muscular feeling«, sensations musculaires) sind die mit der Contraction und Expansion der Muskeln verknüpften Empfindungen , die einen Bestandteil der Bewegungsempfindungen (s. d.) ausmachen und für die Wahrnehmung des Widerstandes (s. d.) der Objecte sowie eigener Kraft (s. d ...
Muskelsinn (»muscular sense«): Fähigkeit der Muskelempfindung (s. d.). Einen »Muskelsinn« gibt es nach CH BELL (Phys. u. pathol. Unter(s. d.) Nervensyst. 1836, S. 185 ff.), E. H. WEBER (- » Kraftsinn «) (Tasts. u. Gemeingef.; Phys. Handwörterb. S. 582).
Mut s. Seelenvermögen (PLATO).
Mutatio elenchi ist so viel wie Heterozetesis (s. d.).
Mutation : Veränderung . DE VRIES nennt »Mutation« die sprunghafte Entwicklung der Arten. Vgl. Selection , Evolution .
Mysterium : Geheimnis, Geheimlehre. Mysterium magnum nennt PARCELSUS die Urmaterie (Paramir. 1).
Mysticismus : mystisches Gebaren, Neigung zur Mystik , zum Mystischen . – Mysticismus der praktischen Vernunft nennt KANT diejenige Denkart, welche »das, was nur zum Symbol diente, zum Schema macht, d. i. wirkliche, und doch nicht sinnliche Anschauungen (eines unsichtbaren Reiches Gottes ) der Anwendung ...
Mystik : vgl. G. LANDAUER, Skepsis und Mystik, 1903.
Mystik (von, myô , schließen, nämlich die Augen, um in die Innenwelt sich zu versenken) ist die (vermeintliche) Erfassung des Übersinnlichen , Göttlichen, Transcendenten (nicht durch die Sinne , nicht durch Vernunft , sondern) durch eigenartige innere Erfahrung , durch unmittelbare (intellectuelle) Intuition (s. d ...
Mystisch : unbegreiflich-geheimnisvoll, übervernünftig, zur Mystik (s. d.) gehörig. – E. v. HARTMANN erblickt das Wesen des »Mystischen« in der » Erfüllung des Bewußtseins mit einem Inhalte durch unwillkürliches Auftauchen desselben aus dem Unbewußten « (Philo(s. d.) Unbew.3, S. 323).
Mythus mythos Rede, Erzählung) heißt die primitive, die bildlich-phantasievolle Naturauffassung als Bestandteil der Religion (s. d.). Der Mythus ist ein social-geistiges Gebilde , ein Product des Gesamtgeistes , aber modificiert durch Persönlichkeit (Dichter, Priester u.s.w.). Im Mythus ...
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