Technik ( technê , Kenntnis einer Praxis , » Kunst «. vgl. PLATO, Gorg. 466 E, 506 D, Log. 892 C, u. a.. ARISTOTELES, s. Kunst ) ist im weiteren Sinne die zweckmäßige Gestaltung eines Stoffes im Dienste einer Idee , das Formale dieser Gestaltung in Kunst ...
Teil ist ein Relationsbegriff, der sein Correlat im Begriff des Ganzen (s. d.) hat und der Niederschlag eines (realen oder idealen) Teilungsprocesses, einer Zerlegung , Analyse ist. »Teil« ist das durch die Analyse (s. d.) jeweilig aus einer Einheit Herausgehobene, was ...
Teilbarkeit ist die Fähigkeit , in Teile sich zerlegen zu lassen, physisch oder nur mathematisch-gedanklich. Da die ideelle Teilbarkeit auf der an sich unbegrenzten, constanten analytischen Function des Geistes beruht, die jeden geteilten Inhalt wieder als Ausgangspunkt neuer, möglicher Teilung ...
Teilhabe ( methexis ) S. Idee (PLATO).
Teilungsschluß (syllogismus dividens, divisus): »In ihm ist das Bestimmende, die allgemeine Regel ein divisives Urteil « (BACHMANN, Log. S. 244).
Teilvorstellung ist jede einzelne Vorstellung , durch welche ein Begriff gedacht wird (vgl. CALKER, Denklehre S. 279. SIGWART, Log. I 2 , 328 ff.).
Teleologie ( teleios, logos ): Zweckmäßigkeitslehre. Teleologisch : vom Standpunkte dieser Lehre, auf Zweckmäßigkeit , Zwecke bezüglich. Nach der teleologischen Weltanschauung gibt es in der Welt Zweckursachen (s. d.), Finalität (s. d), Wirken nach Zwecken , durch Zwecke , Zielstrebigkeit (s. d.). In mehreren Grundformen tritt ...
Teleologisch s. Teleologie .
Teleologische Urteilskraft s. Urteilskraft .
Teleologischer (physikotheologischer) Gottesbeweis : Schluß von der Zweckmäßigkeit , Ordnung der Welt auf das Sein eines ordnenden, Zwecke setzenden oder Zweckmäßigkeit ermöglichenden, vernünftig-sittlich tätigen göttlichen Welturhebers oder »Weltbaumeisters«. Das teleologische Princip wendet schon in seiner Lehre vom » Geist « (s. d.) ANAXAGORAS ...
Teleologischer Energismus ist ein ethischer Standpunkt, den besonders PAULSEN (von ihm der Ausdruck ) einnimmt: »Persönliche Wesensvollendung und vollendete Lebensbetätigung des einzelnen und der Gesamtheit, das ist das letzte Ziel und das höchste Gut« (Syst. d. Eth. 2 , I 5 , 210 ...
Teleologischer Idealismus s. Idealismus (LOTZE): das Sein durch das Sollen , das Gute bestimmt (schon bei PLATO u. a.).
Teleophobie : Scheu vor Teleologie (s. d.), Abneigung gegen diese bei manchem Anhänger der streng mechanistischen Weltanschauung .
Telepathie ( têle, pathos , Fernfühlen) heißt die von mancher (besonders der »occultistischen«, s. d.) Seite behauptete directe, geistige Gedanken -, Vorstellungsübertragung durch Entfernungen hin, so daß jemand Entferntes (mit-)vorstellen (durch eine Art »Fernsinn«) oder Gedanken anderer miterleben kann. Telepathistische Lehren finden ...
Telos ( telos ): Ziel , Zweck (s. d:).
Temperament (tempero, mische. krasis ) bedeutet eine typische Gemütsdisposition in bezug auf Qualität , Intensität , Beweglichkeit des Gemütslebens, der Affecte und Handlungsbereitschaft. Schon EMPEDOKLES lehrt die Abhängigkeit der Erkenntnisschärfe von der Mischungsweise des Blutes (Theophr., De sens. 11, Dox. 502). Begründer der ...
Temperatursinn (Wärmesinn) ist ein Teil des »allgemeinen Sinnes « (s. Tastsinn ), die Fähigkeit der Haut, auf Temperaturreize so zu reagieren, daß Wärme- und Kälteempfindungen ausgelöst werden. Stellen besonderer Empfindlichkeit für Wärme und Kälte heißen Wärme- und Kältepunkte . Die Haut hat eine ...
Temporalzeichen s. Zeit .
Tendenz : Streben (s. d.), ist ein ursprüngliches Bewußtseinsmoment wie u. a. NATORP betont (Socialpäd. S. 50). Vgl. Wille .
Tératologie : Lehre von den Abnormitäten (G. ST. HILAIRE:), Eine psychologische Teratologie wünscht RABIER (Psychol. p. 4).
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