Bartholomäustag. In Stralow bei Berlin feiert man an diesem Tage das bekannte Fischzugsfest; die Fischer der Gemeinde ziehen früh Morgens mit Musik hinaus und thun fünf Züge mit dem großen Garne, deren Ertrag hauptsächlich für den Prediger des Dorfes bestimmt ...
Baskenland • Emil Karl Blümml: Schwänke und Schnurren des französischen Bauernvolkes Leipzig: Deutsche Verlagsaktiengesellschaft, 1906.
Beispiele von Geistesgegenwart und Muth. In Polen und Lithauen giebt es bekanntlich noch viele Wölfe, welche die Heerden überfallen, und oft nicht bloß die Schaafe wegnehmen, sondern auch Kühe und Ochsen anfallen. Doch wagt sich an diese nicht ein einzelner ...
Beispiele von lächerlicher Furcht und Aberglauben. In einem Dorfe waren einst die Bauern, die es bewohnten, sehr abergläubisch und furchtsam. Sie glaubten, daß in ihrer Kirche wunderbare Dinge geschähen, und wagten es nicht, des Abends nahe bei derselben vorüber zu ...
Bestrafter Ungehorsam. Wilhelm, ein achtjähriger Knabe, fand ein großes Vergnügen daran ein Pferd zu besteigen und zu reiten. Sein Vater versagte ihm diesen Wunsch nicht, doch mußte es immer in seiner Gegenwart geschehen, und ein sicheres Pferd zu diesem Gebrauche ...
Bielstein und Hainfeld.
Bihlweisen. So nannte man ehmals in der Mark die Leute, die einem sein Vieh bezauberten, daß es blöde und verzagt ward, verdorrte, keine Milch gab und dergleichen mehr. Sie bewirkten es besonders dadurch, daß sie ihr Teufelswerk unter den Schwellen ...
Bischof Hildebold von Köln. Bischof Rikolphus von Köln war gestorben, da entstand ein großer Streit unter der Geistlichkeit über die Wahl seines Nachfolgers. Als das Kaiser Karl der Große hörte, wie er von der Jagd kam, setzte er sich sogleich ...
Böhmen und Mähren • Josef Virgil Grohmann: Sagen-Buch von Böhmen und Mähren 7. Aufl. Leipzig/Berlin: 1925.
Burg Gutenfels bei Kaub. Graf Philipp von Kaub wohnte im dreizehnten Jahrhundert auf der Burg Falkenstein bei Kaub. Er war noch unvermählt, denn seine schöne Schwester Guta ersetzte ihm die Burgfrau. An vielen Bewerbern, die um ihretwillen nach dem Falkensteine ...
Charade. Ein Glied, das unentbehrlich dir, Sind meiner Silben ersten beide. Die Dritte dient zum Schutz – zur Zier. Von Filz ists oft, oft Stroh und Seide. Das Ganze kann der Schneider nicht, Es könnens nicht die Frauen missen. Wenn auch ...
Dänemark • Svend Grundtvig: Dänische Volksmärchen Nach bisher ungedruckten Quellen erzählt von Svend Grundtvig. Uebersetzt von Willibald Leo. Leipzig: Joh. Barth, 1878; Dänische Volksmärchen 2. Nach bisher ungedruckten Quellen erzählt von Svend Grundtvig. Uebersetzt von Adolf Strodtmann. Leipzig: Joh. Barth, 1879. • Klara ...
Das arme Edelfräulein und der reiche Graf. Es war einmal ein Edelmann, der besaß nur ein ganz kleines Schloß und ein Stückchen Land davor. In dem Schlößchen wohnte er mit seiner Tochter, denn die Frau war ihm gestorben; und Lottchen ...
Das Bärensdorf.
Das Bullenfest im Drömling. An einem gewissen Tage wird in der Schenke der Dörfer des Drömlings (noch jetzt?) der Gemeinstier geschlachtet und auf der Stelle verzehrt. Ein jeder Hofwirth findet sich mit Anbruch des Tages dazu ein. Kaum ist der ...
Das Elbingeröder Zwergloch.
Das Fräulein von Schroffenstein. Es lebte vor Zeiten auf seiner Burg zu Eschenlohe ein junger Graf, schön von Gestalt, und von angenehmen, feinen Sitten. Dieser empfand Liebe für die junge und schöne Adelheid von Schroffenstein, die einzige Tochter und Erbin ...
Das gehorsame Mäuschen. »Was lauerst du?« red't aus der Ferne Das Mäuschen eine Katze an. »Wie funkeln deine Augen-Sterne, Daß man es kaum ertragen kann.« »Komm her, mein Schätzchen!« sprach die Katze, »Ich spielte mit dir gar zu ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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