Vollkommenheit. ( Schöne Künste) Vollkommen ist das, was zu seiner Völle gekommen, oder was gänzlich, ohne Mangel und Ueberfluß das ist, was es seyn soll. Demnach besteht die Vollkommenheit in gänzlicher Uebereinstimmung dessen das ist, mit dem was es seyn ...
Vorhalt. ( Musik ) Eine Dissonanz die in einem Accord eine Zeitlang die Stelle einer Consonanz vertritt und bald in dieselbe übergeht. Es ist bereits anderswo erinnert worden, woher es komme, daß in der Fortschreitung der Harmonie ein Ton oder mehrere, die ...
Vorschlag. ( Musik ) Ein Ton der in der Melodie zur Verzierung, als eine Stufe von der man auf den eigentlichen Ton, der folgen sollte, kommt, angeschlagen wird. Er ist allezeit die Ober- oder Untersecunde des Tones auf den man gehen will ...
Vortrag . ( Musik ) Ist das, wodurch ein Tonstük hörbar wird. Von dem Vortrage hängt größtentheils die gute oder schlechte Würkung ab, die ein Stük auf den Zuhörer macht. Ein mittelmäßiges Stük kann durch einen guten Vortrag sehr erhoben werden; hingegen kann ein ...
Vortrag . ( Redende Künste ) Ist der Ausdruk der Rede durch Stimm und Gebehrde, oder das Vernehmliche der Rede , das nicht in dem Sinn der Worte, sondern in dem Ton, in den Gebehrden und in dem Gesichte des Redners liegt. Dieses ist ...
Vorzeichnung. ( Musik ) Die Art wie man in geschriebenen Tonstüken durch die Zeichen und b, im Anfang jedes Notensystems den Hauptton bezeichnet, in dem das Stük gesezt ist. Nach der einmal eingeführten Art die Noten zu schreiben, stellen die auf und ...
Wahl. ( Schöne Künste) Es ist zu einem vollkommenen Künstler nicht genug, daß er alle Talente und Fertigkeiten besize, den Gegenstand, den er sich zu bearbeiten vorgenommen hat, auf das genaueste darzustellen; er muß auch den Werth des Gegenstandes, und seine ...
Wahrheit. ( Schöne Künste) Ist Richtigkeit unsrer Vorstellungen. Diese sind wahr, wenn das, was wir für möglich oder würklich halten, in der That so ist; falsch und irrig sind sie, wenn das, was wir für möglich oder würklich halten, es nicht ...
Wahrscheinlichkeit. ( Schöne Künste) Das Wahre ist für die Vorstellungskraft, was das Gute für die Begehrungskraft ist. Wie wir nichts begehren können, als in so fern wir es für gut halten, so können wir auch in die Masse unsrer Vorstellungen nichts ...
Wechselnoten. ( Musik ) Dieses Wort ist eine Uebersezung des italiänischen Ausdruks note cambiate und bedeutet die Noten oder Töne, die den unregelmäßigen Durchgang machen, wovon an seinem Orte gesprochen worden. 1 Es scheinet, man habe durch diesen Ausdruk anzeigen wollen, daß ...
Werke des Geschmaks. Werke der Kunst . Aus den von uns angenommenen Begriffen über das Wesen und die Bestimmung der schönen Künste, muß auch der Begriff eines vollkommenen Werks der Kunst hergeleitet werden. Ein Werk also, das den Namen eines ...
Wiederholung. ( Redende Künste ) Eine Figur der Rede , die darin besteht, daß in einem Saz ein Wort, oder ein Gedanken des grössern Nachdruks halber wiederholt wird. Wir müssen , sagt Cicero, die Sache mit diesem Mann durch Krieg ausmachen; ja durch Krieg ...
Wiederlegung. ( Beredsamkeit ) Man wiederlegt einen andern, wenn man die Falschheit dessen, was er gesagt, oder behauptet hat, zeiget. Eigentlich ist jeder Beweis , und jede Vertheidigung eine Wiederlegung. Wir betrachten aber hier die Sache nicht in diesem allgemeinen Gesichtspunkt , noch ist ...
Wiederschein. ( Mahlerey ) Ein Schein, oder eine Farbe, die nicht von dem allgemeinen eine Scene erleuchtenden Lichte , wie das Sonnenlicht, oder das Tageslicht ist, sondern von der hellen Farbe eines in der Nähe liegenden Körpers, verursachet wird. Wer das, was wir von ...
Wiz. ( Schöne Künste) Das Wort bedeutet ursprünglich überhaupt, was man izt im allgemeinen Sinn Verstand, oder einen guten Kopf nennt, und ehedem nennte man einen Menschen von vorzüglichen Gaben des Geistes, einen wizigen Menschen. Gegenwärtig hat es einen etwas eingeschränktern ...
Wolklang. ( Redende Künste ) Es ist schon an mehrern Stellen dieses Werks angemerkt worden, daß das Gehör weit lebhafter und nachdrüklicher empfindet, als das Gesicht ; daß angenehme und wiedrige Töne stärker auf uns würken, als dergleichen Farben und Figur . Hierauf ...
Wörter. ( Redende Künste ) Wir betrachten hier die Wörter nicht in ihrer ganzen Beschaffenheit und Bedeutung, als die Elemente der Sprach, sondern blos nach der besondern ästhetischen Kraft , die in einigen derselben liegt. Der Sprachlehrer zeiget, wie die Wörter gewählt, zusammengesezt ...
Wulst. ( Baukunst ) Ein großes, oder auch nur mittelmäßiges Glied , das nach einem unterwerts lauffenden Viertelskreis gebauchet ist. Seine Ausladung wird insgemein 2 / 3 der Höhe genommen. Die Figur des Wulsts ist im Artikel ⇒ Glieder nachzusehen. Insgemein wird er von ...
Wunderbar. (Dichtkunst) Ist eigentlich nach dem gemeinen Sprachgebrauch alles, was Bewundrung erwekt, oder verdienet. Doch scheinet das Wunderbare, das insgemein für den höchsten poetischen Stoff gehalten wird, und was man in der hohen Epopöe anzutreffen gewohnt ist, von einer besondern ...
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