[874⇒] Iserlohn, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Arnsberg am Flüßchen Baar, (1900) 27.265 (1905: 29.524) E., [⇐874][875⇒] Amtsgericht, Handelskammer, Realgymnasium, Metallindustriefachschule; Eisen-, Stahl-, Messing-, Nadelfabriken. [⇐875]
[45⇒] Iserlohn, Kreisstadt im preuß. Regbez. Arnsberg, Vorort des Sauerlandes, am Flüßchen Baar und an der Staatsbahnlinie Letmathe-Fröndenberg, 246 m ü. M., hat 3 evangelische Kirchen und eine katholische, eine Synagoge, ein Kriegerdenkmal mit dem Erzstandbild Kaiser Wilhelms I., Realgymnasium nebst Realschule, Fachschule für Metallindustrie, 2 Waisenhäuser, Amtsgericht, Hauptsteueramt und (1900) 27,265 Einw., davon 9324 Katholiken u. 291 Juden. Die bedeutende Industrie besteht in Fabrikation von Metallwaren der verschiedensten Art, wie Näh-, Strick- und Haarnadeln, Fischangeln, Regenschirmgestelle, Möbel-, Reit- und Fahrgeschirr- und Wagenbeschläge, Schiffsgarnituren, Koffer, Reiseeffekten, Möbel, Kaffee- und Gewürzmühlen, Schlösser, chemische Produkte etc., in Kettenschmiederei, Drahtzieherei und Maschinenbau, Herstellung von elektrischen Kabeln u. dgl. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter beträgt 5000, der Wert aller Erzeugnisse etwa 50 Mill. Mk. jährlich. Nicht unbedeutend ist auch der Bergbau auf Galmei und Blende im Tiefbau »Hövel«, in dem das Zusammenstürzen alter Schächte (so 1874) einen Teil der Stadt gefährdet. Der Handel, unterstützt durch eine Handelskammer und eine Reichsbanknebenstelle, ist bedeutend und geht nach allen Weltteilen. Den Verkehr in der Stadt und mit der Umgegend vermittelt eine elektrische Straßenbahn.
I. entwickelte sich seit dem 15. Jahrh. zu einem Fabrikort. Der Galmeibergbau nahm 1751, die Messingfabrikation seit Anfang des 19. Jahrh. einen besondern Aufschwung. In der Nähe steht auf einem Felsen ein kolossales eisernes Kreuz zum Andenken an die Befreiungskriege. Unweit die Dechenhöhle (s. d.). [⇐45]
[81⇒] Iserlohn, 1) Kreis des Regierungsbezirks Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen, 6 QM., 39, 650 Ew.; gebirgig u. nur theilweise fruchtbar, hat aber Eisen, Galmei, Alabaster u.a. Mineralien u. bedeutende Industrie; 2) Kreisstadt darin, am Baaren; evangelische u. katholische Kirche, höhere Bürgerschule, Fabriken für Stahl-, Eisen-, Messing-, Bronce-, plattirte Metallwaaren, für Seidenzeuge, Sammet, Tuch, Band, Leder, Papier, Garnbleichen; Galmeigruben, dabei das Zink- u. Messingwerk Grüne, Handel, Freimaurerloge zur deutschen Redlichkeit; 13, 360 Ew.; 1/2 Stunde von J. steht auf einem Felsen ein großes eisernes Kreuz zum Andenken der Kriege 181315. Vgl. Giffenig, Historisch-statistische Nachrichten von der Stadt J., Dortm. 1802, 2 Thle. [⇐81]
[488⇒] Iserlohn (Geographie), eine der größten deutschen Fabrikstädte, namentlich in Eisen- und andern Metallwaaren, liegt im Regierungsbezirke Arnsberg, Prov. Westphalen. Das ganze Gebiet umfaßt 7 Quadrat M., hat 4 Städte, 174 Dörfer und zählt 30,000 industriöse Bewohner. In der Umgebung sind treffliche Waldungen, fruchtbare Thäler und reiche Erzgruben. Fabrikfleiß und blühender Handel sind hier auf einem engen Raume concentrirt, Die [⇐488][489⇒] Stadt selbst hat über 6500 Ew., welche die schönsten kurzen Waaren, als: Waffen, Messer, Nadeln, Dosen, Kessel, Schüsseln, Messing- und Bronzearbeiten etc. liefern und in's Ausland verhandeln. Sehr bedeutend sind auch die Fabriken in Sammet, seidenen Bändern, Wollenzeugen, Leder, Leinwand, Tuch; ferner die Garnbleichen, Färbereien, Drahtmühlen etc.
* [⇐489]
Buchempfehlung
Der junge Königssohn Philotas gerät während seines ersten militärischen Einsatzes in Gefangenschaft und befürchtet, dass er als Geisel seinen Vater erpressbar machen wird und der Krieg damit verloren wäre. Als er erfährt, dass umgekehrt auch Polytimet, der Sohn des feindlichen Königs Aridäus, gefangen genommen wurde, nimmt Philotas sich das Leben, um einen Austausch zu verhindern und seinem Vater den Kriegsgewinn zu ermöglichen. Lessing veröffentlichte das Trauerspiel um den unreifen Helden 1759 anonym.
32 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro