Artikel in der Wikipedia: Ingolstadt
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[860⇒] Ingolstadt, unmittelbare Stadt im bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, Festung, am Einfluß der Schutter in die Donau, (1900) 22.207 E., Garnison, Amtsgericht, altes Schloß, got. Frauenkirche, Festungsbauschule; Pulver-, Geschoßfabrik, Geschützgießerei; 1472-1800 Universität (1800 nach Landshut, 1826 nach München verlegt). [⇐860]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 860.
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[834⇒] Ingolstadt, unmittelbare Stadt und Festung im bayr. Regbez. Oberbayern, liegt links an der Donau, 368 m ü. M. Die Hauptgebäude sind das alte und das sogen. neue Schloß, letzteres am Ausfluß der einen Teil der Stadt durchfließenden Schutter in die Donau (beide ehemals Residenzen der Herzoge von Bayern-J.), das 1555 gestiftete ehemalige Jesuitenkollegium (von dem nur noch der östliche Flügel vorhanden ist), das Gebäude der ehemaligen Universität, das Zeughaus, Rathaus, Theater etc.

Wappen von Ingolstadt.
Wappen von Ingolstadt.

Von den kirchlichen Gebäuden (eine evangelische und 7 kath. Kirchen) ist nur bemerkenswert die große gotische, 1425 gegründete Frauenkirche, in der zwei bayrische Herzoge, Stephan und Ludwig der Höckerige, ruhen und noch mehrere interessante Grabmäler (Eck etc.) sich befinden. I. hat ein Denkmal des Kaisers Ludwig des Bayern. Die Universität, 1472 von Herzog Ludwig dem Reichen gestiftet, war bald ein Hauptsitz jesuitischer Theologie und zählte gegen Ende des 16. Jahrh. 4000 Studenten. 1800 wurde sie nach Landshut und 1826 nach München verlegt. Reuchlin, Aventin, Celtes, Locher, Rhegius und andre namhafte Männer gehörten zu ihren Lehrern (vgl. Prantl, Geschichte der Ludwig Maximilians-Universität etc., Münch. 1872; Bauch, Die Anfänge des Humanismus in I., das. 1901). Die Zahl der Einwohner belief sich 1900 mit der Garnison (2 Regimenter Infanterie Nr. 10 und 13, ein Bataillon Fußartillerie Nr. 1, ein Pionierbataillon Nr. 1 und eine Kompagnie Train Nr. 3) auf 22,207 Seelen, davon 3152 Evangelische und 99 Juden. Do´ Industrie beschränkt sich auf Geschützgießerei, Pulver- u. Munitionsfabrikation. Sonst sind noch zu nennen: eine Seifen- und eine Bürstenfabrik, Eisengießerei und Bierbrauerei. Für den Eisenbahnverkehr ist die Stadt Knotenpunkt der Staatsbahnlinien München-Bamberg-Hof, Neuoffingen-J., Regensburg-Augsburg und I.-Riedenburg. Dem Verkehr in der Stadt dient eine Pferdebahn. I. hat ein Gymnasium, Realschule, Waisenhaus, Klöster der Franziskaner und Franziskanerinnen und ist Sitz des Stabes der 11. Infanteriebrigade, eines Amtsgerichts, eines Bezirksamts und einer Eisenbahnbetriebsdirektion. – I. existierte schon um 806 n. Chr. Es war bereits Stadt, als es 1255 bei der Landesteilung an Oberbayern kam. Von 1392–1445 war es die Residenz der Herzoge von Bayern-I., fiel dann an Bayern-Landshut und 1503 an Bayern-München. 1539 erhielt die Stadt Festungswerke, die schon 1546 gegen den Schmalkaldischen Bund mit Glück erprobt wurden. Gustav Adolf belagerte 1632 J. vergeblich, während Tilly drinnen an seiner Fußwunde lag und starb. Die Österreicher besetzten die Festung zweimal (1703 und 1742), und Moreau ließ sie 1800 schleifen. 1828–48 wurden die Festungswerke durch König Ludwig I. wiederhergestellt und I. dadurch in eine Festung ersten Ranges umgewandelt, die freilich von dem Augenblick an, wo Germersheim als Rheinbrückenkopf zu einem bayrischen Waffenplatz erster Ordnung gemacht werden sollte, sehr an Bedeutung verlieren würde. Vgl. Gerstner, Geschichte der Stadt I. (Münch. 1853); Kleemann, Geschichte der Festung I. bis 1815 (das. 1883). [⇐834]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 834.
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[912⇒] Ingolstadt, 1) Landgericht im baierischen Kreise Oberbaiern; 8 QM., 18,500 Ew.; 2) Stadt u. seit 1834 Festung ersten Ranges, an der Donau u. von der Schutter durchflossen, mit Montalembertschen Thürmen umgeben; Donaubrücke, altes königliches Schloß, 9 Kirchen, Franciscaner- u. Franciscanerinnenklöster, ehemalige Jesuiten- u. Universitätsgebäude (die 1472 gegründete, katholische Universität wurde 1800 nach Landshut verlegt), Bierbrauereien, Getreidehandel; 12,000 Ew. – Schon im Anfang des 9. Jahrh. war I. (Aureacum, späterhin Auri- od. Chrysopolis) eine königliche Villa; Kaiser Ludwig der Baier erhob sie zur Stadt, u. mehrere baierische Herzöge residirten hier; 1270 wurde es befestigt; 1392 wurde I. Sitz der Linie Baiern-I., welche Stephan II. gründete u. die mit Ludwig dem Bärtigen 1447 ausstarb, s. Baiern (Gesch.) VII. B) aa). 1472 gründete Herzog Ludwig der Reiche von Landshut die Universität; 1503 kam I. an Baiern-München u. Herzog Wilhelm IV. ließ es seit 1537 befestigen. 1546 Lager der Baiern bei I., Anfang September von dem Schmalkaldischen Bunde beschossen; 1632 von Gustav Adolf von Schweden blockirt, wo der Markgraf Christoph von Baden an seiner Seite erschossen wurde, im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 von dem Markgrafen von Baden belagert; 1743 von den Franzosen genommen, aber bald wieder von den Österreichern gewonnen; im Juni 1800 den Franzosen eingeräumt u. von diesen die Festungswerke geschleift; seit 1834 sind sie wieder hergestellt. Vgl. I. N. Mederer, Annales Ingolstad. academ., Ingolst. 1702, 4 Bde.; I. Hübner, Merkwürdigkeiten von I., ebd. 1803–08, 2 Hefte; I. N. Mederer, Geschichte des königlichen Meierhofes I., ebd. 1807. [⇐912]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 912.
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[414⇒] Ingolstadt, oberbayer. Stadt an der Donau mit 10000 E., 2 Klöstern, der gewöhnlichen bürgerl. Industrie, Verkehr auf der Donau. I. war frühe eine [⇐414][415⇒] starke Festung, Residenz einer herzogl. bayer. Linie, wurde 1800 von den Franzosen geschleift, seit 1827 durch König Ludwig I. als Festung ersten Ranges wieder hergestellt. Die 1472 gegründete Universität kam 1800 nach Landshut. [⇐415]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 414-415.
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