Emelé

[754] Emelé, Wilhelm, Maler, geb. 20. Mai 1830 zu Buchen in Baden, widmete sich dem Militärstand und kam, mit künstlerischem Talent begabt, auf diese Weise zur Malerei des Kriegslebens und der Schlachten, in der er sich von 1851 an in München, unterstützt von F. Dietz, und 1853–54 in Paris und Antwerpen ausbildete. Seit 1856 schuf er eine Reihe von Bildern, die von genauer Kenntnis der militärischen Details zeugen, dabei lebendig charakterisiert und reich an ansprechenden Motiven sind. Dieser Art sind: der Brückensturm zu Heidelberg 1799, das Karree in der Schlacht bei Aspern, die Erstürmung des verschanzten Lagers von Famars 23. Mai 1793 durch Erzherzog Karl und der Angriff der französischen Kürassiere auf die Engländer bei Waterloo. 1861 ging er nach Wien, bildete sich dort in der Pferdemalerei weiter aus und malte Reiterporträte und ganze Jagdgesellschaften und für den Erzherzog Albrecht ein Bild der Schlacht bei Würzburg 3. Sept. 1796. Aus dem letzten deutsch-französischen Krieg, an dem er seit Mitte Oktober teilnahm, malte er den Angriff der Division Bonnemain bei Elsaßhausen 6. Aug. 1870, das Gefecht von Nuits 18. Dez. 1870 (Kunsthalle in Karlsruhe), Erstürmung des Bahnhofs von Nuits, badische Artillerie im Gefecht vor Dijon u.a. Seit 1876 in München ansässig, siedelte er 1886 nach Berlin über, von wo er 1890 nach Karlsruhe und später nach Freiburg i. B. ging. Von seinen letzten Bildern sind hervorzuheben: ein Satteltrunk, der Major du jour, Abmarsch schwedischer Reiter aus Rothenburg a. d. Tauber, der erste Reituntericht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 754.
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