Hahnke

[626] Hahnke, Wilhelm von, preuß. General, geb. 1. Okt. 1833 in Berlin, im Kadettenkorps erzogen, wurde 1851 Leutnant im Alexander-Regiment, bald Bataillons- und später Regimentsadjutant. Seit 1859 Oberleutnant, kam er bei der 1860 vollzogenen Neugestaltung des Heeres zum Elisabeth-Regiment und wurde Adjutant bei der 2. Garde-Infanteriebrigade. 1863 zum Hauptmann ernannt, nahm er am Kriege gegen Dänemark teil und führte bei der Erstürmung der Düppeler Höhen (18. April 1864) eine Reservekompagnie der Sturmkolonne Nr. 1. In den Generalstab versetzt, machte er 1866 den Feldzug in Böhmen im Stabe des Kronprinzen mit und war nach dem Kriege längere Zeit Flügeladjutant des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Koburg-Gotha. Während des Krieges von 1870/71 Major im Generalstab des Kronprinzen, schrieb er »Die Operationen der dritten Armee bis zur Kapitulation von Sedan« (Berl. 1873, ein halbamtliches Werk), wurde 1872 Chef des Generalstabs des 3. Armeekorps, 1881 Kommandeur der 1. Garde-Infanteriebrigade und Kommandant von Potsdam, 1886 Kommandeur der 1. Garde-Infanteriedivision sowie Generalleutnant und vom Kaiser Wilhelm II. 7. Aug. 1888 an Stelle des Generals v. Albedyll in die Stellung als Chef des Militärkabinetts berufen. Seit 1890 General der Infanterie und seit 1896 Chef des Grenadierregiments Prinz Karl von Preußen (2. Brandenburgisches) Nr. 12, ward er 18. Jan. 1901 Generaloberst, 2. Mai seiner sehr einflußreichen Stellung als Chef des kaiserlichen Militärkabinetts enthoben, zum Gouverneur von Berlin sowie Oberstkommandierenden in den Marken und im [626] März 1903 zum Generalfeldmarschall ernannt, im August auch zum Mitgliede des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 626-627.
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