Jakob [2]

[153] Jakob, Heilige und Kirchenmänner, 1) J. Baradai, s. Baradäus u. Jakobiten. – 2) J. von Edessa, monophysitischer Bischof, gest. 708, Verfasser einer syrischen Grammatik und einer Bibelrevision, auch Übersetzer einiger aristotelischer Werke. – 3) J. von Mies, gest. 1429, war seit 1414 Pfarrer an St. Michael in Prag, Anhänger von Hus und Verteidiger der Kommunion unter beiderlei Gestalt. – 4) J. von Nisibis, Heiliger, angeblich Neffe Gregors des Erleuchters (s. d.), gest. wahrscheinlich 338, ward nach einsiedlerischem Leben Bischof in seiner Vaterstadt Nisibis und war als solcher 325 auf dem Konzil zu Nicäa anwesend. Die ihm zugeschriebenen Homilien gehören dem Aphraates, Abt und Bischof des Klosters Mar Matthai bei Mossul. Vgl. Bert, Aphrahats, des persischen Weisen, Homilien (Leipz. 1888). – 5) J. von Sarug, syrischer Kirchenlieddichter, geb. 451,519 monophysitischer Bischof von Batnan (Sarug), gest. 521. Eine Auswahl seiner Gedichte übersetzte Zingerle (Kempten 1882). – 6) J. von Vitry, kirchlicher Schriftsteller, geboren wahrscheinlich zu Vitry bei Douais, trat als Augustinerchorherr frühzeitig in Verkehr mit den Beginen (s. d.) und widmete sich nach seiner Priesterweihe 1210 der Bekehrung der Albigenser und der Kreuzzugspredigt. 1214 zum Bischof von Akkon gewählt, 1216 bestätigt, nahm er an den Kreuzzügen lebhaften Anteil, bis er, nach Italien zurückgekehrt, von Gregor IX. 1228 zum Kardinalbischof von Tusculum-Frascati ernannt wurde. Als erwählter Patriarch von Jerusalem starb er 1240 in Rom. Unter seinen Schriften ist die »Historia orientalis«, eine Geschichte des heiligen Landes von Melchisedek bis zum Jahre 1211 mit interessantem Rundblick auf die Zustände der Christenheit seiner Zeit, am meisten gelesen worden. Vgl. Barroux, J. de Vitry (Par. 1885). – 7) J. de Voragine, s. Jakobus de Voragine.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 153.
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