Koner

[365] Koner, 1) Wilhelm, geographischer u. archäolog. Schriftsteller und Bibliograph, geb. 1817, gest. 29. Sept. 1887 als Bibliothekar der Universitätsbibliothek in Berlin. Er veröffentlichte: »Repertorium über die vom Jahr 1800 bis zum Jahr 1850 auf dem Gebiet der Geschichte und ihrer Hilfswissenschaften erschienenen Aufsätze« (Berl. 1854, 2 Bde.); in Gemeinschaft mit Ernst Guhl »Das Leben der Griechen und Römer, nach antiken Bildwerken dargestellt« (das. 1862; 6. Aufl. von R. Engelmann, 1893), sein bekanntestes, mehrfach übersetztes Werk »Der Anteil der Deutschen an der Entdeckung und Erforschung Afrikas« (das. 1874). Von 1861 bis an seinen Tod gab er die »Zeitschrift für allgemeine Erdkunde« und deren Fortsetzung, die »Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin«, heraus, in der er die bibliographischen Jahresübersichten bearbeitete.

2) Max, Maler, geb. 17. Juli 1854 in Berlin, gest. daselbst 7. Juli 1900, studierte 1873–78 auf der dortigen Kunstakademie, wo er sich besonders an A. v. Werner und M. Michael anschloß, und widmete sich, nach mehreren größern Studienreisen ins Ausland, vornehmlich der Bildnismalerei, in der er namentlich seit 1888 durch zahlreiche Bildnisse Kaiser Wilhelms II. große Erfolge erzielte. Es sind teils Repräsentationsbildnisse, die den Kaiser in ganzer Figur darstellen (wie z. B. für den Festsaal der deutschen Botschaft in Paris und für den Kaiserpalast in Straßburg), teils Brustbilder von mehr intimer Auffassung, von denen zwei (das eine in Leibgardehusarenuniform, das andre in grauem Mantel und Kürassiermütze) besonders populär geworden sind. Von seinen zahlreichen übrigen Bildnissen sind die des Fürsten von Pleß, des Fürsten von Lichnowski, des Finanzministers Miquel, des Admirals v. d. Goltz, der Grafen Herbert und Wilhelm v. Bismarck, von Ernst Curtius und Du Bois-Reymond und die der Maler A. Menzel, A. v. Werner, Bracht, Brausewetter und v. Kameke hervorzuheben. Er war Lehrer an der Hochschule für die bildenden Künste, Professor und Mitglied der Akademie. – Seine Gattin Sophie K. ist ebenfalls als Bildnis- und Genremalerin tätig. Vgl. Jordan, Koner (Bielef. 1901).[365]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 365-366.
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